„Wenn man als Gegner sieht, dass drei, vier Stammspieler nicht da sind, dann entsteht ein Moment der Hoffnung“, sagte der 52-Jährige. „Aber die Mannschaft hat diese Hoffnung gleich in der ersten Minute zunichte gemacht. Und eine super dominante erste Halbzeit gespielt.“ Joshua Kimmich sprach sogar vom „vielleicht besten“ der bisherigen Saison.
Maßgeblichen Anteil daran hatte Tom Bischof, der als Linksverteidiger zum Team stieß und sich mit einer starken Leistung die t-online-Note 2 verdiente. Mit seinem Traumpass auf Serge Gnabry über das halbe Feld sorgte er schließlich für den 1:0-Endstand.
„Wir wollten zeigen, dass wir das Spiel mit der vermeintlichen B-Mannschaft gewinnen können“, sagte er anschließend. „Ich denke, das war ein Zeichen für die gesamte Bundesliga, dass wir wirklich einen guten Kader haben und jede Mannschaft schlagen können, wenn wir auf dem Platz 100 Prozent geben.“
Mit Leipzig, Dortmund, Leverkusen und Frankfurt haben die Bayern bereits fast alle ihrer schärfsten Tabellenkonkurrenten geschlagen. Nur Stuttgart fehlt noch, obwohl die Münchner die Schwaben im Supercup bereits geschlagen haben. Schon nach dem 9. Spieltag ist klar: Die Bundesliga kapituliert vor den Bayern. Die Bayern erzielten 33 Tore und kassierten nur vier Gegentore. Die zweitbeste Offensive (Frankfurt) kommt auf 22 Tore, die zweitbeste Abwehr (Dortmund) hat sechs Gegentore kassiert.
Die Dominanz der Münchner erinnert immer mehr an die Zeiten unter Pep Guardiola von 2013 bis 2016, als die Meisterschaft spätestens drei Jahre in Folge quasi nach der ersten Serie entschieden wurde.
Guardiola erklärte damals regelmäßig im März oder April mit Blick auf den nur theoretisch erreichbaren Punktevorsprung seiner Mannschaft: „Bundesliga ist vorbei“, die Bundesliga ist vorbei.
Ganz so weit wollte Eberl nicht gehen. Er sprach aber auch von einem „Signal“ nach dem Sieg der Bayern-B-Mannschaft im Spitzenspiel. „Wir beim FC Bayern sind extrem froh, dass wir einen so breiten, guten Kader haben“, sagte Eberl mit einem ebenso breiten Grinsen – schließlich war genau die vermeintliche mangelnde Breite das, was beim FC Bayern vor Saisonbeginn am meisten kritisiert wurde. „Es ist ein wunderbares Gefühl für uns“, so Eberl weiter. „Wir wollen Deutscher Meister werden. Und wir haben heute einen großen Schritt gemacht.“
Es gehört schon einiges an Fantasie dazu, zu glauben, dass die Bayern in dieser Bundesliga-Saison tatsächlich von einer anderen Mannschaft auf dem Weg zum Titel aufgehalten werden könnten. Anders sieht es in der Champions League aus. Der amtierende Meister Paris wird nun genau das versuchen. Und wird auf jeden Fall auf die A-Elf der Bayern treffen.
