Der Film beeindruckt mit atemberaubenden Bildern.Bild: Paramount Pictures
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Filme mit religiösen Bezügen sind immer eine schwierige Angelegenheit. Am Ende konnte dieser hochkarätig besetzte Blockbuster die harsche Kritik für sich nutzen.
10. Okt. 2025, 10:4910. Okt. 2025, 10:49
Mit „Noah“ verfilmte Regisseur Darren Aronofsky 2014 nicht nur eine Bibelgeschichte, sondern schuf ein radikales, bildgewaltiges Ökodrama, das sowohl Christen als auch die muslimische Welt gegen sich aufbrachte.
Trotz aller Kritik spielte der Blockbuster weltweit 359 Millionen US-Dollar ein und war damit keineswegs ein Flop. Der Film läuft heute im Fernsehen.
Darum geht es in „Noah“.
Die Menschheit hat sich von Gott abgewandt und die Erde durch Gier, Gewalt und Ausbeutung ruiniert. Inmitten dieser dunklen Vergangenheit lebt Noah (Russell Crowe) mit seiner Familie isoliert und im Einklang mit der Natur.
Als er eine Reihe apokalyptischer Visionen – von Wasser, Tod und Wiedergeburt – erhält, wird ihm klar: Eine große Flut wird kommen, um die sündige Menschheit auszulöschen.
Noah versteht seine Rolle als der Auserwählte, der die unschuldigen Lebewesen retten soll. Mit Hilfe seiner Familie und mystischen gefallenen Engeln, den sogenannten „Wächtern“, beginnt er mit dem Bau einer monumentalen Arche.
Doch das Projekt erregt Aufmerksamkeit – insbesondere beim kriegerischen Stamm der Nachkommen Kainsangeführt vom brutalen Anführer Tubal-Kain, der sich dem drohenden Ende nicht kampflos beugen will.
Die „Noah“-Kontroverse
In Aronofskys Vision wird der Schöpfer nie direkt gezeigt, sondern mit ökologischer Strenge inszeniert. Der Mensch hat die Erde zerstört; Die Flut ist sein gerechtes Urteil.
Doch gerade diese gestalterische Freiheit stieß auf massiven Widerstand. Konservative Christen kritisierten die Abweichungen vom Buch Genesis, etwa die Darstellung der evolutionären Entwicklung oder die Rolle der gefallenen Engel, die im Film als steinerne Riesen auftreten.
Muslimische Länder wie Indonesien, Pakistan und Ägypten haben „Noah“ sogar komplett verboten, da die Darstellung von Propheten im Islam verboten ist.
Russell Crowe verteidigte das Werk energisch. In einem Interview mit „Good Morning America“ warf er Kritikern vor, den Film zu verurteilen, ohne ihn gesehen zu haben. „Das ist grenzwertig dumm“, sagte der Schauspieler.
Lob erhielt das Team allerdings vom Vatikan. Papst Franziskus empfing Crowe und Aronofsky persönlich – trotz theologischer Differenzen ein symbolischer Schritt.
„Noah“ ist definitiv kein traditioneller Bibelfilm, sondern ein ambitioniertes Fantasy-Drama im Arthaus-Stil. Kein Wohlfühlkino, sondern ein Werk, das zum Nachdenken über Glaube, Natur und Verantwortung zwingt.
RTL Zwei zeigt „Noah“ am 10. Oktober um 23:25 Uhr. Der Film kann unter anderem auf Disney+ gestreamt werden und ist dort in der Flatrate enthalten. Es kann auch mit einem Amazon-Abonnement angesehen werden.