Doppelter Heimspieltag in Berlin: Hertha BSC empfängt Dynamo Dresden zum Zweitligaspiel im Olympiastadion, der Fußball-Bundesligist spielt am Nachmittag in der Alten Försterei gegen den SC Freiburg. BSC gegen Dynamo Dresden im Olympiastadion. Die Polizei ist im Großeinsatz: Mehr als 1.000 Beamte aus mehreren Bundesländern sollen Ausschreitungen verhindern. Im Mittelpunkt steht die Rivalität zwischen Hertha- und Dynamo-Fans – es kommt zur Konfrontation im Stadion.
13:35 Uhr: Hertha-Fans revanchieren sich mit einem Banner
„Ob Karten, Levi’s, Westfernsehen oder die DDR-Rückkehr: Man will immer etwas!“ steht auf einem Banner, das Hertha-Fans in der Ostkurve entfalteten. Eine Reaktion auf die Forderungen aus Dresden nach mehr Gästekarten für das Spiel. Das Kontingent von 11.000 Karten war sofort ausverkauft, rund doppelt so viele sächsische Fans dürften nach Berlin gereist sein, viele bekamen Karten für den Mixed-Block, in dem Fankostüme nicht getragen werden dürfen.
Weil Hertha keine Gästekarten mehr ausgeben wollte, hatte es im Vorfeld großen Ärger gegeben. „Kein Ticket? Kein Problem. 30.000 – ihr werdet sehen! 25.11. – Alle nach Berlin“, stand auf einem Dynamo-Ultra-Banner beim Spiel in Darmstadt Ende September. Mitte Oktober kam es mitten in der umzäunten Hertha-Geschäftsstelle im Westend zu einer nächtlichen Aktion. Die Unbekannten besprühten Hertha-Graffiti mit den Worten „Hertha, du alte Hure: Hol noch mehr Karten raus, sonst krachen wir die Tür ins Haus! Dynamo kommt.“ Nun reagierten die Berliner Fans auf ihre eigene Art und Weise.
13.28 Uhr: Polizei kann Fans „im letzten Moment“ trennen.
Die Polizei hat nun ihre ersten Erkenntnisse zur Konfrontation gewalttätiger Fans vor Spielbeginn geklärt. Demnach sei eine Schlägerei „im letzten Moment“ von Beamten und Strafverfolgungsbehörden verhindert worden, wie ein Sprecher nun sagt. Mehrere Hundert Fans versuchten, auf dem oberen Ring um das Stadion aufeinander zuzulaufen, wurden aber von den Einsatzkräften gerade noch gestoppt.
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13.15 Uhr: Die Stimmung ist fantastisch – vor allem unter den Hertha-Fans
Das Spiel dauert nun schon eine Viertelstunde und jeder beobachtet nun, was auf dem Platz passiert. Beide Fanlager feuern ihre Mannschaften energisch an, die Hektik ist einer tollen Stimmung gewichen. Vor allem bei den Hertha-Fans, denn gerade in der 13. Minute hatte Michael Cuisance die Berliner in Führung geschossen.
12.54 Uhr: Berliner Jubel übertönt Dresdner Pfiffe
Die Mannschaftsaufstellung der Hertha wird derzeit bekannt gegeben. Die Fans rufen die Namen ihrer Spieler so laut, dass Dresdens Pfiffe nicht zu hören sind.
Die meisten Dynamo-Fans sind kurz vor Anpfiff im Stadion oder direkt vor der Eingangstür. Einige Fans wurden abgewiesen, weil sie zu viel Alkohol konsumiert hatten: „Ich hatte nur 0,8 Promille“, sagt ein enttäuschter Dynamo-Fan, der sich das Spiel nun in einer Kneipe ansehen will.
12.35 Uhr: Polizisten positionieren sich vor der Hertha-Kurve
Zahlreiche Polizisten postieren sich direkt vor der Ostkurve bei den Hertha-Fans. Sie singen: „Alle Bullen sind Schweine“. Während die Polizisten ihre Helme aufsetzen, ändert sich der Sprechchör zu „Ganz Berlin hasst die Polizei.“

© Julius Geiler
12.19 Uhr: Wo ist hier der Eingang?
Tausende Dynamo-Fans warten vor dem Südeingang des Stadions. Einige Angekommene fragen sich, wo der Eingang ist – von den hinteren Reihen aus kann man ihn nicht sehen. Die Polizei ist mit zahlreichen Einsatzkräften vor Ort, auch Wasserwerferfahrzeuge sind zu sehen. Einige Fans zündeten Rauchbomben.

© dpa/Robert Michael

© dpa/Manuel Genolet
Trotz klarer Ansagen, dass Dynamos nur das Südtor nutzen solle, verirren sich immer wieder Menschen in Fankleidung vor der Ostkurve und dem Hertha-Gelände. Es kommt zu Handgreiflichkeiten. Sicherheitskräfte und Polizei eskortieren die Dynamo-Fans anschließend komplett aus dem Stadion; Sie müssen wahrscheinlich über den Südeingang wieder eintreten.
Überall in den Blöcken seien Polizisten in Zivil zu sehen, berichtet ein Tagesspiegel-Reporter vor Ort.
11.55 Uhr: Erste Auseinandersetzungen im Olympiastadion
Im Stadion kam es zu einer Auseinandersetzung zwischen Fans beider Lager, die Polizei musste einschreiten. Nach ersten Informationen sollen mehrere hundert Personen beteiligt gewesen sein, bestätigte ein Polizeisprecher.

© dpa/Andreas Gora

© dpa/Andreas Gora
Nach ersten Angaben der Polizei kam es im Stadion zu Auseinandersetzungen zwischen mehreren Hundert gewalttätigen Fans beider Lager. Den Ordnungskräften und Polizeikräften gelang es, die Gruppen zu trennen und es kam Pfefferspray zum Einsatz. Nach Angaben der Polizei gab es keine Verletzten oder Festnahmen. Nach Angaben eines Polizeisprechers werden nun Videoaufnahmen des Vorfalls ausgewertet. Allerdings ist immer noch unklar, wer damit „angestoßen“ hat. Nun wurden Meldungen über Landfriedensbruch laut.
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10.35 Uhr: Dynamos ohne Fan-Utensilien
Gelegentlich sieht man Dynamo-Fans, die auf Fan-Utensilien verzichten. Das liegt wohl daran, dass einige Dynamo-Fans Tickets für den eigentlichen Heimbereich besitzen – dort ist es laut Stadionordnung verboten, Fankleidung der Auswärtsmannschaft zu tragen.
10.30 Uhr: Die Stimmung an den Bahnhöfen ist bisher friedlich
Gegen 10.30 Uhr machen sich die ersten Hertha-Fans mit der U7 auf den Weg Richtung Stadion. Etwa zur gleichen Zeit treffen einige Dynamo-Fans am Berliner Hauptbahnhof ein. Am Ausgang Europaplatz steht eine Gruppe von rund 15 Männern in Trikots und Schals. Sie rufen Fan-Slogans und ein Laternenpfahl ist aufgestickt. Eine Gruppe Polizisten hat in der Nähe der Gruppe Stellung bezogen. Bisher ist die Stimmung friedlich. Dies bestätigte auch die Bundespolizei auf Nachfrage.
Zur Mittagszeit versammelt sich eine gemischte Fan-Klientel am S-Bahnhof Charlottenburg, doch Herthaner und Dynamos leben friedlich zusammen.
Normalerweise plant die Deutsche Fußball Liga keine Heimspiele der Hauptstadtvereine am selben Tag. Da beispielsweise in Nordrhein-Westfalen an Allerheiligen nicht gespielt werden darf, wird aus logistischen Gründen eine Ausnahme gemacht.
Sportlich ist es das Ziel der Hertha, den Aufwärtstrend nach Heimsiegen in der Liga gegen Fortuna Düsseldorf (1:0) und SV Elversberg (3:0) im Pokal fortzusetzen. Das obere Tabellendrittel ist in Sichtweite. Union will sich festigen und in die obere Tabellenhälfte vordringen. (mit dpa)
