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Fanforscher Harald Lange: „Menschen kommen nicht wegen Prügel“

Elke by Elke
Oktober 30, 2025
in Lokalnachrichten
Fanforscher Harald Lange: „Menschen kommen nicht wegen Prügel“

Interview | Doppelter Spieltag in Berlin
–

„Die Leute kommen nicht zum Prügeln, sondern um sich unterhalten zu lassen“


Bild: imago images/Steffen Kuttner

Zehntausende Gästefans im Olympiastadion: Fanexperte Harald Lange ordnet das brisante Duell zwischen Hertha BSC und Dynamo Dresden ein. Dass am selben Tag ein weiteres Ligaspiel in Köpenick angepfiffen wird, sieht er gelassen.

rbb|24: Herr Lange, am Samstag finden in Berlin zwei ausverkaufte Fußballspiele statt. Besonders im Fokus: Hertha BSC gegen Dynamo Dresden mit Zehntausenden Auswärtsfans. Wie beurteilen Sie die Situation?

Harald Lange: Vieles spricht für ein spannendes Fußballspiel, das großes Interesse weckt. Dies erkennt man an der hohen Zahl an Auswärtsfahrern. Es wird viel Emotion und Feierstimmung in der Stadt geben.

Das klingt ziemlich nüchtern. Wie würden Sie das Verhältnis der Fanlager zueinander beschreiben?

Die Fanlager stehen im Wettbewerb miteinander, aber das ist bei allen Fußballspielen so. Je mehr regionale oder historische Bezüge hergestellt werden können, desto größer ist die Brisanz eines Duells. Dann geht es um mehr als Punkte. Es geht darum, wer historisch oder lokal das Zepter in der Hand hält.

Wie unterscheiden sich Fankulturen?

Der harte Kern der Hertha-Fanszene ist vergleichbar mit dem von Dynamo Dresden. Sie bekennen sich voll und ganz zu ihren Vereinen, äußern sich politisch, protestieren und gehen teilweise sogar an die Grenzen des noch Erlaubten. Entfernt man sich weiter von diesem Kern, entsteht der Eindruck, dass Herthas Anhängerschaft zahlenmäßig größer ist und mehr Veranstaltungs- oder Teilzeitfans ins Stadion kommen. Das von der Fangemeinde geprägte Bild relativiert sich zum Teil noch stärker als bei Dynamo Dresden.

Hat das Spiel einen Derby-Charakter?

Zumindest die regionale Verbindung kann nur über gewisse Umwege hergestellt werden. Zwischen Berlin und Dresden besteht eine gewisse Entfernung. Beide Städte liegen im Osten der Republik, Hertha hat jedoch eine westliche Tradition. Man muss breit denken und Dinge strukturieren, um eine Rivalität zu entwickeln. Dennoch tun wir Fußballfans genau das, weil wir die Derby-Atmosphäre und Rivalitäten schätzen und spannend finden. Aber es scheint mir schwieriger zu sein, dies bei Hertha gegen Dynamo zu konstruieren als beispielsweise bei Werder Bremen gegen HSV oder Schalke gegen Dortmund.

Ein Stadionbesuch ist noch vergleichsweise sicher – weitaus sicherer als der Besuch eines Volksfestes. Und Sie erhalten keine ähnliche emotionale Palette.

Harald Lange

Die offiziell von Hertha BSC zur Verfügung gestellten 11.000 Gästekarten waren sofort ausverkauft. Dennoch sollen Tausende weitere Dynamo-Fans über Umwege an Tickets gelangt sein. Wie funktioniert das eigentlich?

Oftmals durch persönliche Kontakte: Jemand kennt jemanden, der die Karte für Sie besorgen kann. Der Ticketkauf lässt sich technisch nicht so trennen, dass Sie Tickets nur nach Ihrem Wohnort oder Ihrer Vereinszugehörigkeit erhalten. Doch dass es etwas schwieriger ist, an Tickets zu kommen, zeigt einmal mehr die besondere Bedeutung des Spiels.

Welche Rolle spielt die Polizei bei der Koordination zweier Profi-Fußballspiele am selben Tag in einer Stadt?

Berlin ist eine Metropole und die Berliner Polizei hat Erfahrung im Umgang mit Fußballspielen. Es ist nicht das erste Mal, dass dort an einem Tag zwei Bundesligaspiele stattfinden. In dieser Hinsicht ist die Polizei gut aufgestellt. Ich sehe in beiden Spielen keine ernsthafte Gefahr. Die Medien interpretieren dem Spiel Hertha-Dresden zwar einen gewissen Derby-Charakter, die Gefahr, dass dort die außergewöhnlichsten Polizeiaufgebote eingesetzt werden müssten, bestehe jedoch nicht.

Wir sind schon mitten im Thema: Wenige Minuten nach dem geplanten Schlusspfiff des Zweitligaspiels Hertha gegen Dynamo beginnt ein paar Kilometer weiter östlich das Erstligaduell Union Berlin gegen den SC Freiburg. Dynamo und Union sind keine Feindschaft, aber sie verbindet eine traditionelle Rivalität. Sehen Sie in dieser Konstellation eine potenzielle Gefahr?

Es könnte so konstruiert sein, aber ich gehe nicht davon aus. Beide Fangruppen werden mit sich selbst und dem jeweiligen Spiel zu tun haben. Sie gehen nicht dorthin, um zu kämpfen wie die Hooligans der 90er. Im Gegenteil: Angesichts des Zuschauerbooms in der Bundesliga in den letzten Jahren haben wir es mit einer ganz anderen Situation zu tun. Die Leute kommen nicht zum Prügeln, sondern wegen der hervorragenden Unterhaltung. Die Gruppe, die sagt: Wir fahren nach Berlin, wo unser Verein gegen Hertha spielt, aber wir suchen die Rivalität mit Union – das ist vernachlässigbar.

Rivalität, Derby, Konfrontation – das sind alles Begriffe, die Menschen, die sich mit Fußball nicht auskennen, wahrscheinlich fremd sein dürften. Aber die Profifußballbranche profitiert sicherlich.

Klar, riesig. So etwas unterstreicht die Bedeutung, die solchen Spielen beigemessen wird, enorm. Selbst wer diesen Facetten der Fankultur kritisch gegenübersteht, kauft dennoch Merchandising und möchte indirekt dazugehören. Die ganze Inszenierung rund um den Spieltag, bis hin zu den martialischen Fanmärschen, den Chören und Gesängen, hat etwas Bedrohliches und zugleich etwas sehr Verbindendes und Anziehendes. Es ist höchst ambivalent, aber für die Belebung eines solchen Fußballereignisses ist es Gold wert. Und ein Stadionbesuch ist immer noch vergleichsweise sicher – weitaus sicherer als der Besuch eines Volksfestes. Und Sie erhalten keine ähnliche emotionale Palette.

Vielen Dank für das Gespräch!

Das Interview wurde von Shea Westhoff geführt.

Ausstrahlung: DER DAY, 31. Oktober 2025, 19:15 Uhr


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