Fan-Proteste gegen FCA-Trainer
BVB-Slapstick-Tor treibt Sandro Wagner tiefer in die Krise
31. Oktober 2025, 22:25 Uhr
Zu Beginn des Bundesliga-Spieltags war der FC Augsburg bemüht, kein Gegentor zu kassieren – schaffte es aber nicht. Borussia Dortmund gewinnt das Duell mit den Fuggerstädtern mit 1:0 (1:0). Auf dem Platz zeigen die Protagonisten nicht viel Qualität, auf der Tribüne hagelt es Kritik an Sandro Wagner.
Dank Serhou Guirassy belegte Borussia Dortmund zumindest für eine Nacht den zweiten Platz in der Bundesliga – und schoß gleichzeitig den FC Augsburg noch tiefer in die Krise. Mit einem mühsamen 1:0 (1:0) verkürzte der BVB den Rückstand auf den FC Bayern auf vier Punkte, während die schwächelnde Mannschaft von Trainer Sandro Wagner in die Abstiegszone abzurutschen droht.
In der 37. Minute nutzte Guirassy die erste Chance der Highlights-armen Partie, um nach insgesamt 438 Minuten seine Torflaute zu beenden: Der Ball fiel ihm nach einer misslungenen Abwehraktion der ansonsten sehr konzentrierten Augsburger zufällig vor die Füße. „Wenn er nicht punktet, reden die Leute darüber, weil er die Messlatte so hoch gelegt hat“, sagte Dortmunds Nationalspieler Pascal Groß bei Sky: Guirassy sei „extrem cool und weiß, wie gut er ist.“
FC Augsburg – Borussia Dortmund
Highlights kurz und Highlights lang
Der FCA, der sich nach den Pleiten gegen RB Leipzig (0:6) und im Pokal gegen den VfL Bochum (0:1) defensiv deutlich verbessert hatte, war auf Augenhöhe, wurde für seinen unermüdlichen Einsatz mangels Torgefahr aber nicht belohnt. „Es war ein absoluter Kampf. Augsburg lebt, man muss sich wehren“, sagte Groß. Der BVB hatte diesen einen Moment mehr: „Wir haben um den Sieg gekämpft.“
„Große Worte, keine Taten“
Andererseits schwindet die Unterstützung für Wagner. „Große Worte, keine Taten – wie lange willst du warten?“ und „Imagewandel vollbracht: Von der grauen Maus zur Schießbude der Liga“ standen auf Transparenten, die Augsburgs Fans zur Halbzeit entfalteten. Nach dem Spiel spendeten die Fans immerhin aufmunternden Applaus.
Die Augsburger Anhänger sind vom Trainer nicht mehr wirklich überzeugt.
(Foto: picture Alliance / kolbert-press)
Dortmunds Trainer Niko Kovac musste nach dem Pokalsieg in Frankfurt seine Abwehr umstellen, nachdem der erkältete Nico Schlotterbeck wegen einer „Kreativpause“ nicht nach Augsburg gereist war und auch Niklas Süle fehlte. Insgesamt nahm der BVB sechs Wechsel vor; Nach der 0:1-Niederlage des FCA im Pokalspiel gegen den VfL Bochum nahm Wagner sogar sieben Wechsel vor.
Kurz nach dem Anpfiff musste Schiedsrichter Tobias Stieler (Sölden) das Spiel unterbrechen, weil Dortmund-Fans aus Protest gegen eine Anstoßzeit von 15:30 Uhr am Samstag Tennisbälle auf den Rasen geworfen hatten. Zu Beginn der zweiten Halbzeit flogen aus dem BVB-Fanblock zahlreiche Feuerwerkskörper auf das Spielfeld, erneut musste Stieler unterbrechen.
Das Spiel selbst war von Zweikämpfen und Ballverlusten geprägt, wodurch es keiner Mannschaft gelang, das Spiel bis zum Strafraum geordnet aufzubauen. Dementsprechend war Guirassys Treffer eher ein Zufall: Ein langer Ball von Waldemar Anton fiel ihm vor die Füße, nachdem Chrislain Matsima ihn zu seinem Teamkollegen Han-Noah Massengo geköpft hatte.
Im weiteren Spielverlauf versuchte Augsburg, den Druck zu erhöhen, ohne die Abwehr allzu sehr zu entblößen. Immer wieder näherten sie sich dem Strafraum des BVB, dort fehlte ihnen jedoch die Durchschlagskraft.
