Im Fall des achtjährigen Fabian aus Güstrow in Mecklenburg-Vorpommern, der vor vier Wochen getötet wurde Eine Frau wurde als dringender Tatverdächtiger festgenommen gewesen. Lass es ein sein Haftbefehl wegen Mordverdachts Das sagte Rostocks Oberstaatsanwalt Harald Nowack am Donnerstag vor Journalisten.
Den Ermittlern zufolge ergibt sich der Verdacht aus einer Zusammenfassung der bislang ermittelten Beweismittel. Weitere Details wollte Nowack zunächst nicht nennen. Er begründete dies unter anderem damit, dass bis zur Verurteilung die Unschuldsvermutung gelte. Darüber hinaus ist mit weiteren Angaben eine schnelle Identifizierung der in einer eher ländlichen Gegend lebenden Tatverdächtigen möglich.
Die Verhaftung erfolgte Stundenlange Suche bei Güstrow in Mecklenburg-Vorpommern. Zuvor hatte sich die Polizei am Mittwochabend über die ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY … ungelöst“ an die Öffentlichkeit gewandt. Die Durchsuchungen begannen wenige Stunden nach der Ausstrahlung.

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Nach Angaben der Polizei trafen sie am Donnerstagmorgen um sechs Uhr ein 120 Rettungsdienste in Reimershagen und der Nachbarstadt Rum Kogel in der Nähe von Güstrow und durchsuchte mehrere Objekte. Aus einem Wohnhaus in Reimershagen wurde ein Geländewagen beschlagnahmt und zur kriminaltechnischen Untersuchung abtransportiert. Außerdem trugen die Ermittler Sportschuhe in Plastiktüten aus dem Haus.
Nach Angaben der Polizei Es wurden verschiedene Entdeckungen gemacht, die nun ausgewertet werden müssen. Um wessen Haus es sich handelte, wollte die Polizei nicht verraten.
33 Hinweise laut „Aktenzeichen XY… ungelöst“
Nach Ausstrahlung der Fernsehsendung „Aktenzeichen XY… ungelöst“ Es kam eine neue Dynamik in die Ermittlungen. Den Angaben zufolge ist das Hinweistelefon noch aktiv. Insgesamt laut Polizei Bisher 33 Hinweise erhalten. Es gibt einige vielversprechende Hinweise, die weiterverfolgt werden. Im Zusammenhang mit dem Tod des Jungen aus Güstrow hatte es in Reimershagen bereits Durchsuchungen gegeben.
Wir sind wirklich zuversichtlich, dass da etwas Passendes dabei ist.
Fabian PucheltBayerisches Landeskriminalamt
In der ZDF-Sendung am Mittwochabend habe der Fall Fabian größte Aufmerksamkeit und viele Hinweise erregt, sagte Fabian Puchelt vom Bayerischen Landeskriminalamt nach Auswertung der Anrufe.
Die Polizei teilt grausame Details über das Verbrechen mit
Die Polizei Rostock Nach einer ersten groben Prüfung stellte ich fest, dass es äußerst vielversprechende Hinweise gebe. „Wir sind wirklich zuversichtlich, dass es etwas Passendes gibt“, sagte der Beamte.
Auch Fotos vom Fundort des toten Jungen wurden am Mittwochabend in der ZDF-Sendung gezeigt. Fabians Leiche wurde am 14. Oktober gefunden rund 15 Kilometer von Güstrow entfernt an einem Teich bei Klein Upahl entdeckt worden. Eines der Fotos zeigte einen Brand in unmittelbarer Nähe des Teiches.
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„Damals waren fünf Personen als Wanderer oder Spaziergänger vor Ort, die als Zeugen gesucht werden“, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft gegenüber „Bild“. Die Polizei hatte erst kürzlich bekannt gegeben, dass die Leiche des Kindes wahrscheinlich angezündet worden sei, um die Beweise zu vertuschen.
Fabian aus Güstrow wurde vermutlich am 10. Oktober getötet
Die Kriminalpolizei geht davon aus dass Fabian am Tag seines Verschwindens getötet wurde. Als Zeitfenster für die Tat galt der 10. Oktober von 11 bis 15 Uhr, wie Polizei und Staatsanwaltschaft mitteilten. Fabian ging an diesem Tag nicht zur Schule, weil es ihm nicht gut ging und blieb allein zu Hause. Als die Mutter von der Arbeit nach Hause kam, war ihr Sohn weg und kam nicht zur gewohnten Zeit nach Hause.
Die Mutter versuchte zunächst selbst, den Jungen ausfindig zu machen und meldete ihn schließlich als vermisst. Nach tagelanger Suche mit zahlreichen Rettungsdiensten wurde er schließlich am 14. Oktober tot aufgefunden.
Die Behörden forderten alle Zeugen, die sich im Umfeld des späteren Fundortes des Autos aufhielten, auf, etwaige Funde zu Personen, Fahrzeugen und sonstigen Umständen der nächstgelegenen Polizeidienststelle zu melden. Es wurde auch im ZDF ausgestrahlt eine Hotline-Telefonnummer für Hinweise an die Polizei Rostock angezeigt: 0800 – 5977268.
Der Rostocker Oberstaatsanwalt Harald Nowack sagte vor der Ausstrahlung: „Wir wissen, dass um diese Zeit Menschen dort waren, Wanderer. Und weil es heute Abend bundesweit ausgestrahlt wird, einschließlich der Aufnahme der Zustände vor Ort, hoffen wir, dass sich die Zeugen, die damals dort waren, melden und eventuell Erkenntnisse gewonnen haben.“ (dpa/AFP)
