Faeser mit seinen Leistungen zufrieden
Polizei registriert mehr als 8.300 illegale Einreisen während der EM
15.07.2024, 13:33
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Rund um die Fußball-Europameisterschaft gibt es Befürchtungen, dass im Strom der Millionen Fußballfans Menschen illegal ins Land einreisen könnten. Die Bundespolizei ist jedoch gut vorbereitet und kann bei Grenzkontrollen über 1.000 Haftbefehle vollstrecken. Die Gesamtbilanz des Turniers fällt positiv aus.
Während der Fußball-EM haben die Behörden an den deutschen Grenzen mehrere Tausend illegale Einreisen registriert. Seit dem 7. Juni – also eine Woche vor Turnierbeginn – habe es 8300 solcher Fälle gegeben, teilte das Bundesinnenministerium mit. Die zur EM eingeführten Kontrollen an allen deutschen Grenzen hätten sich als „wirksame Maßnahme“ erwiesen. Sie sollen bis zum 19. Juli laufen.
An den Grenzkontrollen wurden den Angaben zufolge zudem 1.112 Haftbefehle vollstreckt, überwiegend im Bereich der Kleinkriminalität. Mehr als 100 Hooligans wurden an der Einreise nach Deutschland gehindert.
Insgesamt sprechen die Sicherheitsbehörden am Tag nach dem Turnierende von einer überwiegend ruhigen und geordneten Europameisterschaft. Es habe „nur wenige sicherheitsrelevante Vorfälle“ gegeben, teilte das Bundesinnenministerium mit. Insgesamt wurden 2340 Straftaten im Zusammenhang mit der EM registriert, darunter rund 700 Fälle von Körperverletzung und rund 120 Fälle von Diebstählen. In 140 Fällen kam es zu Angriffen auf Polizisten.
„Es kam zu deutlich weniger Sicherheitsvorfällen und Straftaten, als unsere Sicherheitsbehörden bei einer Millionenveranstaltung bisher erwartet hatten“, erklärte Bundesinnenministerin Nancy Faeser. „Die bundesweit sehr hohe Polizeipräsenz war hierfür ein wesentlicher Faktor.“
22.000 Polizisten täglich im Einsatz
Die Europameisterschaft hatte am 14. Juni begonnen und endete am Sonntagabend mit dem Finale im Berliner Olympiastadion. Spanien besiegte die englische Nationalmannschaft in der regulären Spielzeit mit 2:1. Deutschland schied im Viertelfinale gegen Spanien aus.
Faeser hatte die Europameisterschaft im Vorfeld als „größten Einsatz in der Geschichte der Bundespolizei“ bezeichnet. Während des Turniers, das in zehn deutschen Städten ausgetragen wurde, waren täglich 22.000 Bundespolizisten im Einsatz. Derzeit wird über eine Ausweitung der bundesweiten Grenzkontrollen diskutiert, die während der EM 2024 gelten. Entsprechende Forderungen der FDP lehnt Faeser ab. Die Kontrollen mit Österreich, der Schweiz, Tschechien und Polen sollen allerdings auch nach dem 19. Juli fortgeführt werden.