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Fabian aus Güstrow ist tot: DNA-Analyse der Kinderleiche bringt Klarheit

AUDIO: Fabian aus Güstrow ist tot: DNA-Analyse der Kinderleiche bringt Klarheit (1 Min)

Stand: 17. Oktober 2025 15:47 Uhr

Jetzt gibt es endgültige Gewissheit: Der achtjährige Fabian aus Güstrow ist tot. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft lässt eine DNA-Analyse der aufgefundenen Leiche des Jungen keinen Zweifel zu. Die Ermittlungen zum Tod von Fabian laufen auf Hochtouren. Die Polizei bittet hierzu um Hinweise von Zeugen.

Die Staatsanwaltschaft Rostock hat bestätigt, dass es sich bei dem am Dienstag tot aufgefundenen Jungen um Fabian aus Güstrow handelte. Das hat eine DNA-Analyse nun eindeutig gezeigt. Die Ermittler waren bereits mit hoher Wahrscheinlichkeit davon ausgegangen, dass es sich bei der gefundenen Leiche um den Achtjährigen handelte. Da seine Eltern die Leiche jedoch nicht persönlich identifizieren konnten, wurde eine DNA-Analyse in Auftrag gegeben.

Nähere Angaben machte die Staatsanwaltschaft am Freitagmorgen nicht. Bereits Tage zuvor war darauf hingewiesen worden, dass aus taktischen Gründen keine weiteren Angaben gemacht würden.

Vor einem Gebäude stehen Kerzen und Blumen sowie Passanten.

Die Anteilnahme der Menschen in Güstrow ist groß. Was ist mit dem Achtjährigen passiert? Seine Spur verliert sich am Busbahnhof in Güstrow.

Der Teich im Fundgebiet wurde abgepumpt

An diesem Wasserloch auf einem Feld bei Klein Upahl sucht die Polizei nach Spuren von Fabians Tod. Zu diesem Zweck wurde es leergepumpt.

Die Polizei hat ihre Ermittlungen am Fundort der Leiche erneut intensiviert. Am Freitag konzentrierten sich die Einsatzkräfte auf einen kleinen Teich in der Nähe der Stelle, an der der Junge tot aufgefunden wurde. Feuerwehrleute pumpten das Wasser ab, während die Polizei das Gebiet absuchte, auch mit einem technischen Gerät, das einem dpa-Fotoreporter zufolge an einen Metalldetektor erinnerte. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft Rostock gibt es neue Hinweise darauf, dass am Tatort möglicherweise Gegenstände entdeckt werden könnten, die mit der Tat in Zusammenhang stehen. „Das war bis gestern noch nicht absehbar, und jetzt hat sich das geändert“, sagte Staatsanwalt Harald Nowack. Um welche Art von Gegenständen es sich handelte, machte die Behörde allerdings keine Angaben.

In den Tagen nach dem Fund der Leiche am Dienstag riegelten Polizeikräfte das Gebiet ab und durchsuchten es gründlich. Der Einsatz vor Ort wurde zwischenzeitlich beendet, bevor die Ermittler am Freitag in das Gebiet zurückkehrten. Die Ermittlungen dauern an.

Staatsanwalt: Keine große Gefahr für die Öffentlichkeit

Derzeit laufe eine Vielzahl von Ermittlungen, sagte Staatsanwalt Nowack im NDR-Interview. Diese führen auch zu „einzelnen Menschen“. Weitere Informationen können jedoch erst nach Abschluss dieser Untersuchungen gegeben werden. Er sieht aber keine Gefahr für die Öffentlichkeit, auf die hingewiesen werden müsste. Vielmehr wünsche er sich, dass die Ermittlungen „ungestört und zügig“ ablaufen. „Dazu gehört natürlich auch, dass nicht zu viele Spekulationen und Vermutungen im Internet kursieren, was wiederum dazu führt, dass Arbeitnehmer gebunden werden“, sagt Nowack.

Gewaltsamer Tod des Kindes

Die Staatsanwaltschaft bestätigte nach der Obduktion der Leiche des Jungen am Donnerstag, dass Fabian Opfer eines Gewaltverbrechens geworden sei. Demnach seien Spuren von Gewalt festgestellt worden. Die Ermittler vermuteten kurz nach dem Fund der Leiche in der Nähe von Klein Upahl (Kreis Rostock) ein Fremdverschulden. Das Gebiet um den Leichenfundort wurde bereits abgesperrt und systematisch durchsucht, auch Zeugen wurden befragt. Die Ermittler bitten zudem Zeugen, die sachdienliche Hinweise geben können, sich zu melden oder gegebenenfalls entsprechende Fotos und Videoaufnahmen von Privatkameras einzusenden.

Endgültige Gewissheit, ob es sich um Fabians Leiche handelt, wird erst mit dem erwarteten Ergebnis der DNA-Analyse möglich sein.

Tagelange Suche nach dem vermissten Fabian

Der achtjährige Fabian verschwand am 10. Oktober und wurde noch am Abend desselben Tages von seiner Mutter als vermisst gemeldet. Tagelang wurde nach ihm gesucht. Mittlerweile konnten Spürhunde Fabians Spur verfolgen, auch Seen wurden nach dem Jungen abgesucht. Anschließend trafen Leichenspürhunde am Inselsee ein. Taucher fanden dort jedoch nichts. Am Dienstagmorgen meldete ein Spaziergänger in der Nähe der kleinen Gemeinde Klein Upahl, etwa 15 Kilometer von Fabians Haus entfernt, der Polizei den Fund der Leiche.

Trauer und Mitgefühl

Der Fund der Leiche und der Verdacht, dass es sich um den vermissten Fabian handeln könnte, sorgten nicht nur in Güstrow für große Bestürzung und Trauer. Viele Menschen drückten ihr Mitgefühl aus. An der St.-Marien-Kirche in Güstrow werden seit Tagen Kerzen, Kuscheltiere und Blumen aufgestellt und auch in den sozialen Medien herrscht große Anteilnahme.

Hinweis in eigener Sache

Neben Beileidsbekundungen verbreiteten sich dort in den vergangenen Tagen auch unzählige Spekulationen und Vorwürfe rund um Fabians Tod. Wir – die Redaktion des NDR Landesrundfunkzentrums Mecklenburg-Vorpommern – sind uns dieser Diskussionen bewusst, beobachten sie aufmerksam, beteiligen uns aber nicht. Wir holen unsere Informationen direkt bei den Ermittlungsbehörden ein, verfolgen die Meldungen von Polizei und Staatsanwaltschaft und geben diese sorgfältig, zuverlässig und schnell an die Öffentlichkeit weiter. Da Spekulationen und Vorwürfe für Angehörige, Trauernde oder Stillschweigende sehr belastend sein können, haben wir uns bewusst dafür entschieden, die Kommentarfunktion auf unseren Social-Media-Konten für Beiträge zum Fall Fabian nicht zu nutzen.

Im NDR MV-Interview erklärt Jens-Peter Schulz, wie die Stadt mit dem Fall des achtjährigen Fabian umgeht.

Die Identität der Leiche ist noch nicht eindeutig geklärt. Dennoch kamen Hunderte Menschen zu einer Gedenkfeier.

Nach Angaben der Staatsanwaltschaft handelt es sich vermutlich um den achtjährigen vermissten Jungen. Zur Trauerfeier kommen viele Besucher.

Mehrere Spürhunde trafen gestern in Ufernähe ein, um nach dem vermissten achtjährigen Jungen zu suchen.

Seit Freitag wird ein Achtjähriger aus Güstrow vermisst. Es gibt keine Hinweise auf eine Straftat. Allerdings kann die Polizei eine Straftat nicht „vollständig ausschließen“.

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