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Explosionen und Feuer in Berlin: Zwei Krankenhäuser beschädigt

An zwei großen Berliner Krankenhäusern kam es offenbar zu politisch motivierten Sachbeschädigungen durch Pyrotechnik. In der Nacht zum Dienstag sei in einem Charité-Gebäude in Mitte ein Brand entdeckt worden, sagte eine Polizeisprecherin. Auch im Krankenhaus Neukölln entstand Sachschaden, der durch eine Detonation verursacht wurde. Es besteht der Verdacht, dass dort illegale Pyrotechnik wie Böller eingesetzt wurde.

Explosionen in Kliniken in Berlin: LKA ermittelt – keine Gefahr für Patienten

Die Ermittlungen würden vom für Straftaten politischer Extremisten zuständigen Staatssicherheitsdienst im LKA sowie von Experten für Sprengstofftechnik geführt, teilte die Polizei weiter mit. Bei den Vorfällen kam es zu keinen Verletzten. Auch der Klinikbetrieb soll derzeit unverändert weitergeführt werden können. Es darf keine Gefahr für Patienten oder Krankenhauspersonal bestehen.

An einer Tür im Eingangsbereich eines Charite-Gebäudes sind Brandspuren zu erkennen.

An einer Tür im Eingangsbereich eines Charite-Gebäudes sind Brandspuren zu erkennen.
© Sebastian Christoph Gollnow/dpa | Sebastian Gollnow

Die „BZ“ berichtete über eine Explosion im Neuköllner Krankenhaus an der Ecke Kormoran und Rot Schwanzweg. Auch Fenster und die Fassade sollen beschädigt worden sein. Die Polizei sperrte ein großes Gebiet im Stadtteil Buckow ab. Die Beamten stünden in engem Kontakt mit den Krankenhausbetreibern, hieß es.

Vivantes bestätigt: Im Klinikum Neukölln ist ein erheblicher Sachschaden entstanden

Der Klinikverbund Vivantes bestätigte am Dienstagmorgen, dass es am Eingang zur Strahlentherapie, dem Nebeneingang des Krankenhauses, zu erheblichen Schäden gekommen sei. „Fenster und eine Tür wurden beschädigt“, sagte ein Sprecher. Der Tresen im Anmeldebereich direkt im Eingangsbereich fing kurzzeitig Feuer.

Ein demontiertes, zerstörtes Fenster ist nach einer Detonation im Vivantes-Klinikum in Berlin-Neukölln zu sehen.
© Michael Ukas/dpa | Michael Ukas

Der Empfangs- und Wartebereich kann zunächst nicht genutzt werden; Patienten müssen durch eine Seitentür hineingehen. Ansonsten läuft der Klinikbetrieb ungestört. Über Hintergründe, Täter und Tatverlauf ist nichts bekannt.

Die Charité bestätigte, dass es in der Nacht zu einem Brand am Eingang eines Gebäudes auf dem Campus der Charité Mitte gekommen sei. Es wurden keine Personen verletzt. Der Klinikbetrieb ist davon jedoch nicht betroffen und die Patientenversorgung läuft uneingeschränkt weiter. An der Fassade entstand nach derzeitigem Kenntnisstand nur geringfügiger Sachschaden.

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Die Berliner Polizei sucht Zeugen

Die Ermittler bitten Zeugen, die in den genannten Zeiträumen in Buckow oder Mitte verdächtige Beobachtungen gemacht haben, sich zu melden. Die Polizei bittet Sie außerdem um folgende Angaben:

  • Originalakten (Videos, Fotos) zu den Standorten: vom Komoranweg Richtung Eingangsbereich des Krankenhauses und zurück sowie von der Invalidenstraße (Berlin-Mitte) Richtung Nebeneingangsbereich des dortigen Krankenhauses
  • Angaben zu verdächtigen Personen: Kleidung, Geschlecht, ungefähres Alter, besondere Merkmale (Rucksack, Fahrrad, Tasche, Begleiter etc.)

Zur Information wurde ein Trinkgeldportal eingerichtet. Darüber hinaus können sich Zeugen auch an das Landeskriminalamt Berlin am Tempelhofer Damm in 12101 Berlin-Tempelhof unter der Telefonnummer (030) 54024111, die Internetstation der Polizei Berlin oder jede andere Polizeidienststelle wenden.

Gewerkschaft der Berliner Polizei: „Es ist pures Glück“, dass niemand verletzt wurde

„Erst einmal sind wir froh, dass bei diesen wahnsinnigen Unsinnsaktionen niemand zu Schaden gekommen ist, aber am Ende ist es reines Glück“, sagt Benjamin Jendro, Sprecher der Berliner Polizeigewerkschaft GdP. „Die Kollegen im LKA werden unvoreingenommen in alle Richtungen ermitteln, um die genauen Hintergründe und Beteiligten herauszufinden.“ Wer mit illegaler Pyrotechnik hantiere, begehe Straftaten und riskiere schwere Verletzungen bis hin zum Tod von Menschen, so Jendro weiter.

„Aufgrund dieses Morgens blicken wir auch mit Sorge auf Silvester, weil dann vor allem unsere Kollegen bei Feuerwehr und Polizei mit Pyrotechnik ins Visier genommen werden und diejenigen, die den Jahreswechsel für ihre Gewaltfantasien missbrauchen, mit Waffen ausgestattet werden und in der Menge verschwinden“, warnt der Gewerkschafter.

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