Mysteriöse Explosion und Brandstiftung vor Berliner Kliniken! Das Landeskriminalamt (LKA) ermittelt seit dem frühen Dienstagmorgen nach einer Detonation im Vivantes-Klinikum in Neukölln und einem Brand in der Berliner Charité in Mitte. Die Tatorte in beiden Krankenhäusern sind weitgehend geschlossen.
Nach BZ-Informationen kam es gegen 1 Uhr morgens zu einem Knall in Berlin-Neukölln. Fast zeitgleich löste illegale Pyrotechnik in Mitte einen Brand aus. Bei einer Strahlentherapie in der Vivantes-Klinik im Kormoranweg wurden mehrere Fensterscheiben durch die Druckwelle der Explosion zerbrochen. Auch in der Charité in der Invalidenstraße entstand laut Polizei Sachschaden durch Brandstiftung.
Ermittler vor dem Vivantes-Gebäude, in dem sich die Strahlentherapie-Abteilung befindet. Hier wurden nach einer Explosion mehrere Fenster zerbrochen Foto: Olaf Wagner
Eine Polizeisprecherin bestätigte gegenüber BZ: „In den frühen Morgenstunden kam es zu zwei Sachbeschädigungen durch illegale Pyrotechnik an Berliner Klinikgebäuden in Mitte und Neukölln.“ Das Landeskriminalamt und die Landespolizei haben in beiden Fällen Ermittlungen aufgenommen.“ Glücklicherweise wurden weder Patienten noch Krankenhauspersonal verletzt.
Vivantes: Der Tresen fing kurzzeitig Feuer
Der Klinikverbund Vivantes bestätigte, dass am Eingang zur Strahlentherapie, dem Nebeneingang des Klinikums am Kormoranweg, erheblicher Sachschaden entstanden sei. „Fenster und eine Tür wurden beschädigt“, sagte ein Sprecher. Der Tresen im Anmeldebereich direkt im Eingangsbereich fing kurzzeitig Feuer.
Der Empfangs- und Wartebereich kann zunächst nicht genutzt werden; Patienten müssen durch eine Seitentür hineingehen. Ansonsten läuft der Klinikbetrieb ungestört.
Kormoranweg gesperrt: Aufgrund der Ermittlungen kommt es auch bei der BVG zu Einschränkungen Foto: Olaf Wagner
Die Charité bestätigte, dass es in der Nacht zu einem Brand am Eingang eines Gebäudes auf dem Campus der Charité Mitte gekommen sei. Es wurden keine Personen verletzt. Der Klinikbetrieb ist davon jedoch nicht betroffen und die Patientenversorgung läuft uneingeschränkt weiter. An der Fassade entstand nach derzeitigem Kenntnisstand nur geringfügiger Sachschaden.
Die Hintergründe der Explosion sind noch völlig unklar
Hintergründe, Täter und Ablauf der Tat sind noch unklar. Ein politisches Motiv für die Tat kann nicht ausgeschlossen werden.
Der Schaden in Neukölln entstand nach BZ-Informationen durch die Explosion einer Kugelbombe. Dies konnte die Berliner Polizei auf Anfrage noch nicht bestätigen.
An beiden Tatorten sichern Kriminalbeamte derzeit Beweise. Von den Straßensperrungen sind auch Bus- und Straßenbahnlinien betroffen.