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Experte warnt: China könnte versuchen, Union und SPD zu spalten | Politik

Berlin – Eiszeit zwischen Berlin und Peking (deutsch: Peking)!

In den deutsch-chinesischen Handelsbeziehungen herrscht eine gewaltige Krise: Deutsche Unternehmen werden gezwungen Geschäftsgeheimnisse für China verraten. Gleichzeitig tobt der Rohstoffstreit um Seltene Erden: China wird künftig nicht nur deren Export kontrollieren, sondern auch die gesamte Lieferkette.

Offiziell versuchen beide Seiten, ihr Gesicht zu wahren. Aber dann sagte der Außenminister Johann Wadephul (62, CDU) am Freitag hat seine geplante Reise nach China kurzfristig abgesagt. Denn niemand außer dem Außenminister hatte Zeit für ihn – oder wollte sie sich nehmen. Jetzt weiß die Öffentlichkeit, wie frostig die Stimmung ist. Für China-Experte Michael Laha (Deutsche Gesellschaft für Auswärtige Politik) steht fest: „Dieses sehr selbstbewusste Auftreten Chinas: Das ist Muskelkater, das wir erleben.“

▶︎ Eines ist klar: Die Bundesregierung darf sich von China nicht erpressen lassen. Aber: Ein Ausweg aus dem Dilemma ist völlig unklar. Und auch wer es lösen soll.

Anstelle von Wadephul will nun Klingbeil als erstes Regierungsmitglied nach China reisen

Kanzler Friedrich Merz (69, CDU) wollte diesen Winter nach China reisen. Wadephuls Besuch hätte auch der Vorbereitung gedient. Anstelle von Wadephul will nun SPD-Finanzminister und Vizekanzler Lars Kingbeil (47) als erstes Mitglied der Bundesregierung nach China reisen. Der deutsch-chinesische Finanzdialog soll Mitte November in Peking stattfinden.

China-Experte Laha warnt: „Wenn Lars Klingbeil Wenn jemand zunächst nach China reist, sollte der Besuch innerhalb der Regierung gut koordiniert werden, damit nicht ein Koalitionspartner kooperativer erscheint als der andere. Es besteht die Gefahr, dass China versucht, SPD und CDU/CSU gegeneinander auszuspielen.“

US-Präsident Donald Trump (79, links) und Xi Jinping im Juni 2019. Wird es am Donnerstag eine Einigung im Zollstreit in Südkorea geben?

Foto: AP

In der Zwischenzeit könnte das Eis zwischen den USA und China auftauen – und eine Einigung im Zollstreit gefunden werden. US-Präsident Donald Trump (79) und Chinas Präsident Xi Jinping (72) wird sich am Donnerstag beim APEC-Gipfel (Asia-Pacific Economic Cooperation) in Gyeongju, Südkorea, treffen.

Trump reist fünf Tage lang durch Asien. Er hatte bereits am Rande des ASEAN-Gipfels in Malaysia angekündigt: „Ich denke, wir werden ein gutes Abkommen mit China schließen.“ Auch die chinesischen Unterhändler waren vorsichtig optimistisch.

Auch Deutschland, fast im Schlepptau der USA, würde von einem Abkommen profitieren.

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