Eike Immel gewann mit der deutschen Nationalmannschaft die Europameisterschaft und mit dem VfB Stuttgart die deutsche Meisterschaft. Fast 20 Jahre lang stand er für Spitzenmannschaften zwischen den Pfosten, zunächst für Borussia Dortmund, dann in Stuttgart und schließlich von 1995 bis 1997 für Manchester City. In seiner Karriere verdiente er Millionen, doch nun lebt er vom Geld der Bürger, wie er selbst in der TV-Sendung „Armes Deutschland“ auf RTL 2 beschrieb. Außerdem erklärte er vor der Kamera, wie es dazu kommen konnte und wo sein Geld geblieben war.
Ex-Nationalspieler lebt nun vom Geld der Bürger
„Früher habe ich Millionen verdient, heute lebe ich von 563 Euro im Monat“, begann Immel seine Geschichte RTL2. Das normale Bürgergeld hält ihn über Wasser, was er zu schätzen weiß. „Der Staat unterstützt Menschen, die Hilfe brauchen. Das ist sensationell, muss ich sagen“, sagte Immel. Doch wie viel Geld hat der ehemalige Profitorwart verschwendet, sodass er nun auf eine Grundsicherung angewiesen ist?
Der erste Profivertrag, den Immel bei Borussia Dortmund unterzeichnete, war 180.000 Mark pro Jahr wert. Der zweite war bereits 300.000 Mark wert; Der aufstrebende Torwart war damals 18 Jahre alt. „Danach wurde es immer mehr“, blickte Immel zurück. Der Clou: „Bei Manchester City habe ich fast zwei Millionen Mark bekommen.“ Auch der 19-fache deutsche Nationalspieler genoss in seiner Spielerkarriere viele Annehmlichkeiten. „Man war gefragt, man bekam den besten Tisch im Restaurant, man bekam satte Rabatte beim Autohaus, alles hatte Vorteile“, schwärmte Immel.
1997 musste der Torwart verletzungsbedingt seine Karriere beenden. Es folgte ein tiefer Absturz, wie er selbst angab. „Eines Tages kam ich zur Sparkasse, um 10.000 Mark abzuholen. Da wurde ich gefragt: ‚Kennen Sie Ihren Kontostand?‘ Ich sagte, ich hätte keine Ahnung. „Das Konto lag bei 500.000 Mark im Minus“, berichtete Immel. Danach habe er „alles falsch gemacht“. Er habe „in Flensburg in sechs Wochen 50 Punkte gesammelt“ und sei „komplett aufgeschmissen“ gewesen. Seine größte Sorge war damals, dass die Wahrheit an die Öffentlichkeit gelangen würde. Und genau so ist es passiert. Im Jahr 2008 meldete Immel schließlich Privatinsolvenz an.
Wofür hat Eike Immel sein Geld ausgegeben?
Immel geht davon aus, dass er nach seiner Karriere mindestens zehn Millionen Mark ausgegeben hat. „Ich ließ mich scheiden, die Kinder mussten gut versorgt werden, ein großer Teil davon war schon weg. Dann hatte ich unglückliche Immobilieninvestitionen und habe auch viel Geld ausgegeben. Wir haben nie an irgendetwas gespart“, erklärte er weiter RTL2 – und gab zu: „Das Geld hätte für ein Leben reichen können.“
Einen Teil der Schuld sieht er bei den Beratern, die immer „das Beste“ von ihm wollten: sein Geld. „Es ist völlig schief gelaufen. Ich habe Immobilien gekauft, mit denen ich Geld verdient habe. Dabei war es egal, ob sie gut oder schlecht waren, es ging nur um die Provision“, berichtete Immel.
Eike Immel landete vor Gericht – dem Ex-Torwart droht Gefängnis
Neben seinen finanziellen Sorgen hatte der Ex-Fußballprofi auch mit einer Kokainsucht zu kämpfen, die er nach eigenen Angaben mittlerweile überwunden hat. Zudem ist er offenbar auf die falsche Fährte geraten. Im August 2025 wurde Immel vom Landgericht Marburg unter anderem zu einer Freiheitsstrafe von zwei Jahren und zwei Monaten verurteilt Oberhessische Presse und das Bild berichtet. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
In dem Prozess ging es um Betrug in mehr als 100 Fällen. Immel soll sich Geld geliehen, es aber nie zurückgezahlt haben. Der ehemalige Torwart äußerte sich nicht. Sein Verteidiger Turgay Schmidt sagte, Immel schäme sich für das, was im Gerichtssaal gehört werde. Er hatte auch immer vor, das Geld zurückzuzahlen – und würde dies auch heute noch tun wollen. Daher sei sein Mandant „kein gewerbsmäßiger Betrüger, sondern ein gescheiterter Ex-Fußballer“, sagt Schmidt von der Bild zitiert. Im „armen Deutschland“ war die Gerichtsverhandlung kein Thema.
Eike Immel will raus aus dem Bürgergeld
Mittlerweile lebt Immel in seiner hessischen Heimatstadt Stadtallendorf, arbeitet ehrenamtlich als Torwarttrainer für seinen Jugendverein und träumt von einer eigenen Torwartschule. „Ich möchte aus dem Bürgergeld herauskommen und mich in der Gesellschaft engagieren und etwas Produktives beitragen“, erklärte Immel.
Dennoch ist es wichtig, dass das Geld der Bürger vorhanden ist, da viele Menschen unschuldig in diese Situation geraten würden. „Für mich gab es keinen anderen Weg, sonst hätte ich es anders gemacht. Aber verhungern, verdursten oder ohne Dach über dem Kopf dastehen, ist keine Alternative“, sagte Immel.
Auch interessant: Eine Studie besagt, dass das Geld der Bürger nicht zum Überleben reicht. Gelsenkirchen ist auch die Stadt, in der die meisten Bürgergeldempfänger leben – zumindest in Prozent der Bevölkerung.