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Europaliga: Der THW Kiel feiert einen glanzlosen Pflichtsieg beim BSV Bern

AUDIO: THW Kiel mit glanzlosem Sieg in Bern (1 Min.)

Stand: 11. November 2025 22:47 Uhr

Handball-Rekordmeister THW Kiel hat die Pflichtaufgabe des BSV Bern im Kampf um den Gruppensieg in der European League gemeistert. Das Team von Trainer Filip Jicha gewann am Dienstagabend 35:27 (18:16) gegen die Schweizer und feierte im dritten Spiel den dritten Erfolg.

von Hanno Bode

Allerdings taten sich die Schleswig-Holsteiner gegen den krassen Außenseiter lange Zeit schwer. Gegen die Berner Feierabendhandballer lagen die „Zebras“ zwischenzeitlich sogar drei Tore zurück.

Am Ende stand ein glanzloser Sieg für den THW, dessen Spieler sicherlich schon das nächste „B“ im Hinterkopf hatten: Nach Bern wartet Berlin am kommenden Samstag (18 Uhr) im Spitzenspiel der Bundesliga auf Kiel. Und die Füchse, die als Meister bekannt sind, werden für die Norddeutschen sicherlich eine größere Herausforderung sein, als es der Schweizer Vizemeister war.

Ergebnisse und Tabelle Handball EHF European League 2025/2026 Gruppe B mit THW KIel.

THW mit zwei Nachwuchsprofis in der Startelf

Der THW startete knapp 50 Stunden nach seinem Bundesligaspiel gegen den Bergischen HC mit einer jungen Startelf. Mit dem 20-jährigen Torwart Leon Nowottny und dem zwei Jahre jüngeren Rückraumspieler Rasmus Ankermann standen zwei selten zum Zug kommende Toptalente erstmals von Beginn an für die Kieler auf dem Platz.

Jicha wollte das Duell mit den Schweizern, bei denen bis auf den Schweden Hannes Nyström alle Spieler und auch Trainer David Staudenmann einen anderen Job haben, zum Experimentieren nutzen. Und natürlich auch, um einigen Stammmitarbeitern eine Verschnaufpause zu gönnen.

Dieses Vorgehen war keineswegs ein Zeichen von Arroganz, sondern Ausdruck des Vertrauens, das Jicha in seine Truppe setzt. Doch im ersten Abschnitt revanchierten sich seine Schützlinge nur teilweise beim Tschechen. Die Schleswig-Holsteiner zeigten in den ersten 30 Minuten eine brüchige und unkonzentrierte Handballleistung.

Kiel mit schwacher Wurfgeschwindigkeit und schlechtem Rückzugsverhalten

Nach einer schnellen 3:1-Führung schlich sich beim THW der teuflische Patzer ein. Im Angriff heizten die Norddeutschen Berns Torhüter Mathieu Seravalli mit eiligen Schüssen ein. Und das Rückzugsverhalten der „Zebras“ war zeitweise nicht einmal zweitligatauglich.

Die Heimmannschaft hingegen war völlig konzentriert und vor allem bis ins Mark motiviert. Nach 17 Minuten führte der krasse Außenseiter überraschend mit 12:9. In der Ballsporthalle in Gümligen brodelte es. Zumindest: Kiel ließ sich von der aufgeheizten Atmosphäre nicht weiter aus der Fassung bringen. In der Schlussphase des ersten Drittels nutzten die Gäste ihre körperliche und individuelle Überlegenheit schließlich besser aus und gingen mit zwei Toren in Führung.

Kiel geht ohne Esprit, aber ruhig weiter

Elias Ellefsen ein Skipagötu vom THW Kiel jubelt

Der THW konnte sich erneut auf die Tore von Rückraum-Ass Elias Ellefsen a Skipagötu verlassen.

Auch nach der Pause sahen die rund 60 THW-Fans, die in die Alpenrepublik gereist waren, zunächst eine schleppende Leistung ihrer Mannschaft. Die von Jicha zusammengewürfelte Mannschaft, in der A-Jugendspieler Johann Rohwer debütierte, harmonierte bis zur Mitte des zweiten Durchgangs sowohl in der Abwehr als auch im Angriff suboptimal.

Doch auf die Kieler Stars um Schütze Elias Ellefsen und Skipagötu war zumindest Verlass. Wann immer es nötig war, übernahmen die Stammspieler das Zepter und sorgten für die nötigen Tore. Zudem ließ die Stärke der Heimmannschaft zunehmend nach. Die Jicha-Mannschaft konnte sich mit vier Toren Vorsprung absetzen (26:22/43.) und spielte anschließend gelassen die Zeit herunter.

Die „Zebras“ besiegten den Bergischen HC nach einem vor allem im ersten Abschnitt völlig wilden Spiel und blieben an der Spitze der Handball-Bundesliga.

Der THW Kiel gewann am Mittwochabend gegen den HBW Balingen-Weilstetten, die SG Flensburg-Handewitt gegen den TVB Stuttgart.

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