Vorwurf der Befangenheit
„Absoluter Regelverstoß“: Eugen Block geht gegen den Richter vor
4. November 2025 – 11:23 UhrLesezeit: 2 Minuten

Im Verfahren gegen Christina Block geht ihr Vater Eugen Block nun gegen den Vorsitzenden Richter vor. Einem Zeitungsbericht zufolge sieht er sie als voreingenommen an – und verweigert deshalb eine Stellungnahme.
Im Strafprozess gegen Christina Block und mehrere Mitangeklagte reichte ihr Vater, der Hamburger Unternehmer Eugen Block, Aufsichtsbeschwerde gegen den Vorsitzenden Richter ein.
Wie die PR-Agentur „Schellenberg & Kirchberg“ am Dienstag im Namen des 85-Jährigen mitteilte, hält der Gründer der Block-Gruppe die Richterin Isabel Hildebrandt für befangen und wird deshalb von seinem Recht Gebrauch machen, als Zeuge auszusagen.
Der Aussage zufolge wurde die Beschwerde am 27. Oktober beim Präsidenten des Landgerichts Hamburg eingereicht. Hintergrund ist ein Artikel im „Hamburger Abendblatt“ vom 20. September 2025, in dem es um den Vorsitzenden Richter geht.
Der Bericht trägt den Titel „Diese Richterin hat die Souveränität im Blockprozess“ und zitiert unter anderem ihre Kollegin Jessica Körner, Vorsitzende Richterin einer Schwurgerichtskammer, mit den Worten, Hildebrandt sei eine „absolute Vollblutrichterin, die uns hier in Hamburg wirklich gut tut.“
Laut Aussage sieht Eugen Block darin einen begründeten Verdacht, dass die Richterin „bei ihrer Amtsführung von unsachlichen Motiven beeinflusst“ werde. Die Aussagen in dem Artikel hatten Bedenken hinsichtlich der Voreingenommenheit geweckt.
Blocks Anwalt Gerhard Strate spricht in der Stellungnahme von einem „absoluten Regelverstoß“. Wörtlich heißt es darin: „Die Äußerungen von Jessica Körner hätten nie Eingang in einen Artikel im Hamburger Abendblatt gefunden, wenn Frau Körner nicht vor ihrer Veröffentlichung über die Zustimmung von Frau Hildebrandt sicher gewesen wäre.“
Strate kritisiert weiter, dass die Unabhängigkeit des Richters keinen „Freibrief für eine Öffentlichkeitsarbeit gebe, die die eigene Person in den Mittelpunkt stellt“. Er forderte daher im Namen von Eugen Block eine offizielle Stellungnahme der beiden Richter Hildebrandt und Körner an.
Strate betont außerdem, dass sich kein Zeuge damit abfinden sollte, „von einem voreingenommenen Richter befragt zu werden“. Block mache die angebliche Befangenheit zum Thema, weil die von ihm gewünschte „Vereinigung seiner Familie“ ohne ein unabhängiges Gericht nicht möglich sei, heißt es in der Erklärung weiter.
Christina Block, die Tochter des Unternehmers, steht derzeit zusammen mit mehreren Mitangeklagten in Hamburg vor Gericht. Ihr wird vorgeworfen, die Entführung ihrer beiden jüngeren Kinder in der Silvesternacht 2023/24 angeordnet und geplant zu haben. Sie bestreitet die Vorwürfe. Es gilt die Unschuldsvermutung.