Eugen Block (85) hält den Vorsitzenden Richter im Prozess gegen seine Tochter für befangen und verweigert deshalb die Aussage vor Gericht. (Archivfoto) © Daniel Reinhardt/dpa
Die PR-Agentur „Schellenberg & Kirchberg“ gab am Dienstag im Namen des Familienoberhauptes bekannt, dass dieser eine Aufsichtsbeschwerde gegen Richterin Isabel Hildebrandt eingereicht habe. Dies berichten mehrere Medien.
Die Klage ging am 27. Oktober beim Landgericht Hamburg ein und stützte sich vor allem auf einen Artikel des „Hamburger Abendblatts“, der im September über Hildebrandt berichtete.
Der Bericht zitiert unter anderem Jessica Körner, Vorsitzende Richterin einer Schwurgerichtskammer, mit den Worten, Hildebrandt sei eine „absolute Vollblutrichterin, die uns hier in Hamburg wirklich gut tut.“
Sie sprach von „Qual“: Christina Blocks Cousine scheitert vor Gericht
Grund genug für Eugen Block, Anzeige zu erstatten. Der Stellungnahme zufolge bestehe der begründete Verdacht, dass die Richterin „bei ihrer Amtsführung von unsachlichen Motiven beeinflusst“ werde.
Richterin Isabel Hildebrandt wurde von Blocks Anwalt gebeten, eine offizielle Stellungnahme abzugeben. © Marcus Brandt/dpa Pool/dpa
Auch Blocks Anwalt Gerhard Strate sprach von einem „absoluten Regelverstoß“. Körners Aussagen wären „nie, nie“ in dem Artikel aufgetaucht, wenn sich Körner nicht „der Zustimmung von Frau Hildebrandt sicher gewesen wäre“, argumentierte der Anwalt.
Da sich kein Zeuge damit abfinden muss, „von einem voreingenommenen Richter befragt zu werden“, wird der Blockgruppengründer von seinem Aussageverweigerungsrecht Gebrauch machen.
Strate forderte im Namen seines Mandanten außerdem eine offizielle Stellungnahme der beiden Richter Hildebrandt und Koerner.
Sperrverfahren: Anhörung krankheitsbedingt unterbrochen
Gerichtssprecherin Marayke Frantzen erklärte gegenüber TAG24, dass Aufsichtsbeschwerden zunächst keine direkten Auswirkungen auf laufende Verhandlungen hätten, aber selbstverständlich geprüft würden.
Sie betonte zudem ausdrücklich, dass gegen Hildebrandt kein Befangenheitsantrag gestellt worden sei und das Auskunftsverweigerungsrecht von Eugen Block zu prüfen sei. Dies liegt nur dann vor, wenn Block durch die Beantwortung der Fragen sich selbst oder einen nahen Angehörigen belasten würde.
Erstmeldung: 12:09 Uhr Aktualisiert: 12:47 Uhr
