„Sie steht vor der Tür“
Von der Leyen befürchtet eine Rohstoffkrise in der EU
22. Oktober 2025, 12:46 Uhr
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Fehlt es der EU bald an kritischen Rohstoffen für Schlüsseltechnologien? EU-Kommissionschefin von der Leyen ist sehr besorgt. Sie fordert daher, sich nicht zu sehr von einem Land abhängig zu machen. Außerdem möchte sie „Made in Europe“ stärken.
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen warnt vor einer möglichen Rohstoffkrise in der EU. „Eine Krise bei der Versorgung mit kritischen Rohstoffen ist keine ferne Gefahr mehr. Sie steht vor der Tür“, sagte der Kommissionspräsident in einer Rede im Europäischen Parlament in Straßburg. Kein Land sollte in der Lage sein, die wirtschaftliche Sicherheit Europas zu untergraben.
„Wir haben gesehen, was passiert, wenn man zu sehr von einem Land abhängig wird“, sagte von der Leyen, ohne ein bestimmtes Land zu nennen. Nach Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine machten sich Abhängigkeiten von Energie aus Russland bemerkbar.
Angesichts der Abhängigkeit Europas von Energie- und anderen Rohstoffimporten will von der Leyen mehr für die wirtschaftliche Sicherheit Europas tun. „Ich werde bereit sein, weitere Maßnahmen vorzuschlagen, um die wirtschaftliche Sicherheit Europas zu gewährleisten“, sagte von der Leyen. Hintergrund sind vor allem Bedenken hinsichtlich Abhängigkeiten von kritischen Rohstoffen und Schlüsseltechnologien. Dabei handelt es sich beispielsweise um Materialien zur Herstellung von Mikrochips, Windkraftanlagen oder Batterien. Die EU deckt häufig einen großen Teil ihres Bedarfs über ein einziges Drittland.
Auch von der Leyen bekräftigte, dass sie ein „Made in Europe“-Kriterium einführen will. Die Idee hatte sie bereits im September vorgestellt. Öffentliche Aufträge machten 14 Prozent der Wirtschaftsleistung aus, sagte der Kommissionspräsident.
„Das ist ein enormer finanzieller Einfluss, der von den europäischen Regierungen kontrolliert wird“, sagte sie. Dies sollte besser genutzt werden, um eine stabile Nachfrage nach sauberen, in Europa hergestellten Produkten zu schaffen.