
Kronshagen. Zwischen 1975 und Oktober 2020 grünte und blühte es im Suchsdorfer Weg 3 in Kronshagen unter der Regie von Klemms Gartenmarkt konstant. Nun soll dort ein Seniorenpark mit mehr als 170 Wohnungen entstehen. Pläne gibt es bereits seit 2019, die Umsetzung gestaltet sich jedoch knifflig.
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Dabei soll es offenbar auch bleiben. „Einfacher ist es nicht geworden“, berichtete Investor Niels Bunzen von der Kieler Norddeutschen Grundstücksentwicklungsgesellschaft (NGEG) dem Ausschuss für Bau und Wirtschaft in Kronshagen. Schon der Kauf des Klemm-Grundstücks, das einem vierköpfigen Erbenkreis gehört, gestalte sich kompliziert, nicht zuletzt, weil zwei Notare involviert seien.
Kosten sind ein großes Problem für den Seniorenpark Kronshagen
Die Transaktion werde aber in wenigen Wochen abgeschlossen sein, versprach Bunzen, der gemeinsam mit Arne Biederbeck geschäftsführender Gesellschafter der NGEG ist.
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Als großes Problem erweisen sich für das Unternehmen die Kosten. 50 Prozent der Wohnungen im Seniorenpark Kronshagen sind für den Verkauf vorgesehen, 25 Prozent sollen entweder frei oder mit Sozialzuschüssen und entsprechend niedrigerem Preis vermietet werden. Allein für die geförderten Wohnungen rechnet Bunzen mit einer Investition von 5.000 Euro pro Quadratmeter.
20 Euro Miete pro Quadratmeter im Seniorenpark Kronshagen
„Es ist verrückt, aber es ist wahr“, sagte er und nannte als kostentreibenden Faktor neben den allgemein stark gestiegenen Preisen auch politisch bedingte Unsicherheiten auf dem Immobilienmarkt. Dennoch versicherte Bunzen: „Wir haben natürlich ein großes Interesse daran, die Preise so niedrig wie möglich zu halten.“
Obwohl die Zahlen noch nicht offiziell sind, geht die NGEG davon aus, dass die frei finanzierten Wohnungen im Verkauf rund 6.500 Euro pro Quadratmeter kosten werden, in der Miete etwa 20 Euro pro Quadratmeter.
Dezente Einsparungen im ehemaligen Gartencenter Kronshagen
Das Interesse an dem Projekt ist weiterhin groß. Die über 400 registrierten Interessenten hatte die NGEG jüngst angeschrieben und bei einer Rücklaufquote von knapp 70 Prozent festgestellt, dass drei Viertel dabei bleiben wollen. Damit liegen für das ehemalige Klemm-Gartencenter in Kronshagen weiterhin mehr Bewerbungen vor als Wohnungen entstehen sollen.
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Um die Kosten im Griff zu behalten, will das Unternehmen Änderungen am Projekt vornehmen, ohne dessen Charakter zu beeinträchtigen. So denkt man beispielsweise darüber nach, in einem Gebäude nur noch einen Fenstertyp statt vieler verschiedener einzubauen, um größere Mengen günstiger bestellen zu können.
Baubeginn für Seniorenpark Kronshagen ist für 2025 geplant
Unterm Strich gibt sich die NGEG trotz aller Widrigkeiten optimistisch. „Wir wollen so schnell wie möglich mit dem Bau beginnen“, sagt Geschäftsführer Bunzen. Im Winter soll, „wenn alles gut geht“, die üppige Vegetation auf dem seit vier Jahren ungenutzten Gelände entfernt werden. 2025 könnten dann die Handwerker eintreffen.
Derzeit versuchen die Investoren, so der Unternehmer, ein Unternehmen zu finden, das „zu akzeptablen Preisen baut“. Auch das sei alles andere als einfach.
Auf anderer Ebene hat sich derweil bereits einiges getan. Für das Zentralgebäude, in dem Pflege- und weitere Dienstleistungen angeboten werden sollen, steht nun ein Betreiber fest. Weil der Vertrag noch nicht unterschrieben ist, liegen derzeit noch keine weiteren Details vor. Laut Bunzen soll es im Foyer dieses Gebäudes zudem ein „sehr interessantes gastronomisches Angebot“ geben.
CN