Ein weiteres Fleischprodukt wird wegen gefährlicher Bakterien zurückgerufen. Der Hersteller warnt vor möglichen gesundheitlichen Folgen beim Verzehr.
Kassel – Deutschland gehört nach wie vor zu den Ländern mit hohem Fleischkonsum: Nach Angaben der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) lag der errechnete Pro-Kopf-Fleischkonsum im Jahr 2024 bei durchschnittlich 53,2 Kilogramm – leicht über dem Niveau der beiden Vorjahre. Wer jedoch regelmäßig zu Wurstwaren greift, sollte derzeit bei einer Sorte vorsichtig sein.

Die Radeberger Fleisch- und Wurstwaren Korch GmbH ruft aus Gründen des „vorbeugenden Verbraucherschutzes“ vorsorglich ihr Produkt „Original Radeberger Rinderknacker“ in der 240-Gramm-Packung zurück. Der Grund: In der betroffenen Charge wurden Escherichia coli-Bakterien (STEC) nachgewiesen, die gefährliche Shiga- oder Verotoxine produzieren können. „Wir raten dringend vom Verzehr des betroffenen Produkts ab“, heißt es in einer Erklärung des Unternehmens. Zuletzt mussten mehrere Wurstwaren wegen Listerien vom Markt genommen werden.
Wurstrückruf wegen E.coli-Bakterien – Edeka, Kaufland und Netto betroffen
Nach eigenen Angaben reagierte das Unternehmen umgehend und ließ das vom Rückruf betroffene Produkt „sofort aus dem Verkauf nehmen“. Der Artikel wurde ausschließlich verkauft über:
- die Verbrauchereinzelhandelskette in Dresden und Umgebung,
- Edeka in Sachsen,
- Kaufland auch in Sachsen-Anhalt
- Netto in Brandenburg und Sachsen.
Die wichtigsten Daten zum Wurstrückruf im Überblick
Radeberger Fleisch- und Wurstwaren Korch GmbH |
Original Radeberger Rindercracker |
240 Gramm |
4. November 2025 |
539213226 |
EAN 4047329132261 |
Kunden, die das genannte Produkt bereits gekauft haben, können es auch ohne Vorlage des Kassenbons in ihren Einkaufsfilialen gegen Rückerstattung des Kaufpreises zurückgeben. Der Produktrückruf bezieht sich ausschließlich auf die genannte Charge. Auch Lidl war kürzlich von einem Rückruf betroffen: In einem beliebten Snack befanden sich gefährliche Fremdkörper.
Gesundheitsgefährdende Bakterien in Wurst: Diese Symptome können auftreten
E. coli-Bakterien gehören zum Shiga-Toxin produzierenden Stamm Escherichia coli (STEC). Gelangen diese in den menschlichen Körper, so das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben. Dazu zählen Organschäden, Hirnblutungen und neurologische Störungen. Die E. coli-Stämme STEC und EHEC können außerdem blutigen Durchfall (hämorrhagische Kolitis) und Nierenversagen (hämolytisch-urämisches Syndrom) verursachen.
Die Inkubationszeit – die Zeit zwischen der Aufnahme des Erregers und dem Auftreten der ersten Symptome – beträgt zwei bis zehn Tage, im Durchschnitt etwa drei bis vier Tage. Die Symptome reichen von Magen-Darm-Beschwerden mit leichtem Durchfall bis hin zu schwerem blutigem Durchfall, oft verbunden mit Bauchkrämpfen, Übelkeit, Erbrechen und Fieber.
Besonders häufig sind Kinder unter fünf Jahren, ältere Menschen und Menschen mit geschwächtem Immunsystem von schweren EHEC-Erkrankungen mit blutigem Durchfall betroffen. Wer nach dem Verzehr Symptome verspürt, sollte umgehend einen Arzt aufsuchen.
Warum tierische Produkte oft zurückgerufen werden
Grundsätzlich haben Verbraucher ein Recht auf einwandfreie Produkte. Sind Lebensmittel gesundheitsschädlich oder zum Verzehr ungeeignet, müssen Rückrufe ausgesprochen werden. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) Lebensmittelbedingte Infektionen gehören zu den häufigsten Erkrankungen des Menschen.
Die meisten lebensmittelbedingten Infektionen entstehen beim Verzehr von Lebensmitteln tierischen Ursprungs, also Fleisch, Wurst, Eiern oder Milchprodukten, die mit Krankheitserregern kontaminiert sind. Kürzlich musste ein Rückruf für eine Snack-Spezialität ausgesprochen werden – Auslöser waren Pestizide. (Quellen: lebensmittelwarning.de, Pressemitteilung Radeberger Fleisch- und Wurstwaren Korch GmbH, Bundesinstitut für Risikobewertung, Weltgesundheitsorganisation) (vw)