Der SV Schalding hat die Serie des SV Erlbach beendet und Lechners Team am Samstag die erste Saisonniederlage zugefügt. Nach Toren von Patrick Drofa und Daniel Zillner gewann der SVS im Bayernliga-Duell verdient mit 2:0 und bleibt an der Tabellenspitze. Vor knapp 700 Zuschauern blieben die ersatzgeschwächten Gäste offensiv harmlos, während Köcks Team abgeklärter und effektiver spielte und die bis dahin stabile Erlbacher Defensive zweimal knackte.
„Erst einmal: Glückwunsch an Schalding, der Sieg ist absolut verdient“, sagte Spielertrainer Lukas Lechner im Anschluss, der selbst wegen Knieproblemen nicht spielen konnte. Anschließend sprach Lechner ein Thema an, das auch viele Zuschauer beschäftigte. Der Rasen am Reuthinger Weg war wieder einmal in keinem guten Zustand, viele Bälle prallten von der holprigen Oberfläche ab, einfache Flachpässe landeten teilweise auf Kniehöhe des Mittelspielers. Einige Erlbacher Spieler sprachen von „Unzumutung“, nicht zuletzt wegen der erhöhten Verletzungsgefahr.
Er hätte sich für dieses Spitzenspiel andere Bedingungen gewünscht, sagte Lechner, dessen Team in der heimischen Arena seit Jahren beste Platzverhältnisse genießt – der Rasen in Erlbach gleicht immer einem Teppich. „Bessere Platzverhältnisse wären super gewesen, denn Schalding will Fußball spielen und wir wollen Fußball spielen. Aber beide Mannschaften haben mit vielen langen Bällen gespielt, sind auf zweite Bälle gegangen, es gab viele Zweikämpfe. Für die Zuschauer war es leider kein so schönes Spiel“, analysierte Lechner.
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Trotz der schwierigen Bedingungen hätte er sich von seiner Mannschaft etwas mehr Selbstvertrauen gewünscht, „dass wir versucht hätten, ein bisschen mehr Fußball zu spielen“, sagte Lechner. „Natürlich hat uns heute die Qualität gefehlt. Wir haben in vielen Situationen die falsche Entscheidung getroffen, oder vielleicht haben wir auch nicht die Qualität gehabt, die richtigen Entscheidungen zu treffen. Schalding war ruhiger, hat in den entscheidenden Situationen die richtigen Entscheidungen getroffen, deshalb geht der Sieg in Ordnung.“
SVS-Trainer Stefan Köck schloss sich der Spielanalyse seines Kollegen voll und ganz an. „Wir haben konsequent verteidigt und sehr kompakt gestanden. Und auch nach vorne konnten wir die sich ergebenden Chancen zu unserem Vorteil nutzen.“ Mit anderen Worten: Schalding siegte im Stil eines Tabellenführers.
Drofa mit Traumtor
Beide Teams zeigten zwar Respekt voreinander, viel passierte in der Anfangsphase allerdings nicht. „Da war erstmal gar kein Spiel, abgesehen von Freistößen und Einwürfen“, sagte Köck. Erst nach rund 20 Minuten kam mehr Feuer ins Spiel, die Zweikämpfe wurden intensiver, Chancen gab es aber kaum, weil beide Abwehrreihen konzentriert und kompromisslos arbeiteten. Und weil die Platzverhältnisse nur wenig Kombinationsfußball zuließen. Beide spielten zwar oft mit langen Bällen, diese brachten aber wenig ein.
Die einzige echte Chance der ersten Halbzeit nutzten die Gastgeber dann zur Führung. Nach einem Foul von Obermüller an Stingl ließ Schiedsrichter den Vorsprung bewusst laufen, und Patrick Drofa nahm eine lange Flanke am langen Pfosten – nicht genügend unter Druck seines Gegenspielers – und donnerte den Ball ins lange Eck – ein Traumtor!
Nach dem Rückstand zog sich Schalding etwas zurück, Erlbach spielte offensiver, ohne den angeschlagenen Mittelfeldführer Maxi Sammereier fehlte aber der zündende Funke. Gegen Ende der ersten Halbzeit setzten sich die Gäste zwar kurzzeitig im SVS-Strafraum fest, wirklich gefährlich wurde es aber nie.
Auch nach dem Seitenwechsel kam Erlbach offensiv kaum zu Aktionen, Schalding kontrollierte über weite Strecken das Spiel und sorgte nach einer knappen Stunde für die Entscheidung. Nach einem Choroba-Freistoß hielt Brückl den Ball im Strafraum fest und gab ihn an Daniel Zillner weiter, der einschob.
Mit 2:0 in Führung spielte der SVS routiniert auf, ließ Erlbach nicht mehr zurück ins Spiel kommen und war dem dritten Tor näher als der SVE dem Aufholen. Am Ende stand ein verdienter Heimsieg, der Schalding die Tabellenführung sicherte. „Eine reife Leistung“, lobte SVS-Sportdirektor Markus Clemens im Anschluss. „Wir haben hinten kaum etwas durchgelassen und waren vorne effektiv.“
Der Türöffner: Patrick Drofa erzielte das 1:0 im Derby. Am Ende setzten sich die Schaldinger mit 2:0 gegen Erlbach durch. − Foto: Andreas Lakota
Auf Ursachenforschung: Das Erlbacher Trainerteam nach dem Spiel. − Foto: Lakota