„Erhebliche Verluste“ in Kursk
Ukraine soll russischen Kommandopunkt getroffen haben
02.01.2025, 18:32 Uhr
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Fotos in sozialen Netzwerken zeigen ein stark beschädigtes Gebäude in einem Dorf in der russischen Region Kursk. Die lokalen Behörden sprechen von einem Angriff auf ein Kulturhaus. Die ukrainische Armee meldet hingegen einen „erfolgreichen Schlag“ auf einen Kommandopunkt der Russen.
Die ukrainische Armee hat nach Militärangaben einen Kommandopunkt des Gegners im russischen Grenzgebiet Kursk beschossen. Die Rede war von einem Präzisionsschlag auf den Ort Marjino im Landkreis Rylsk. Es seien alle notwendigen Maßnahmen ergriffen worden, um keine Zivilisten zu treffen, teilte der Generalstab in Kiew auf Telegram mit.
Die Verwaltung des Gebietes Kursk bestätigte einen Angriff, wenn auch auf das benachbarte Dorf Iwanowskoje. Dort sei das Kulturhaus getroffen worden. Das Gebäude sei beschädigt worden, Verletzte habe es aber nicht gegeben, teilte Gouverneur Alexander Chinschtejn mit. Fotos und Videos auf einem Telegramkanal des Landkreises Rylsk zeigten starke Zerstörungen am Gebäude.
Der Leiter des Zentrums zur Bekämpfung von Desinformation beim Nationalen Sicherheitsrat der Ukraine, Andrij Kowalenko, erklärte auf Telegram, dass das Ziel des Angriffs russische Militärs waren. „Es war ein erfolgreicher Schlag. Die 810. Brigade der russischen Armee erlitt dabei erhebliche Verluste“, schrieb er.
Der Berater des ukrainischen Innenministeriums, Anton Heraschenko, schrieb auf Telegram, dass in dem Kulturhaus zum Zeitpunkt des Angriffs eine Auszeichnung russischer Militärs stattgefunden habe. Er teilte ein Video, auf dem auch zerstörte Militärfahrzeuge zu sehen sind, die vor dem Gebäude geparkt waren.
Ukrainische Truppen halten seit August 2024 einen Teil des russischen Grenzgebietes Kursk besetzt. Um die russische Gegenoffensive aufzuhalten, sind in den vergangenen Wochen mehrere Kleinstädte beschossen worden, die den Moskauer Truppen als Quartier oder Aufmarschgebiet dienen. Dabei setzten die Ukrainer auch HIMARS-Raketenartillerie aus den USA ein.
Der Drohnenkrieg geht weiter
Die ukrainische Armee greift Ziele in Russland auch immer wieder mit Drohnen an. Das russische Verteidigungsministerium meldete am Morgen die Abwehr von 13 ukrainischen Drohnen. Sie seien über den Regionen Woronesch, Belgorod, Brjansk, Kursk und Kaluga getroffen worden. Aus Sicherheitsgründen ließen der Luftfahrtbehörde Rosawiazija zufolge die Flughäfen Saratow, Pensa, Saransk, Uljanow und Kasan vorübergehend keine Starts und Landungen zu.
Gleichzeitig soll Russland in der vergangenen Nacht 72 Drohnen auf die Ukraine abgefeuert haben. Das schrieben die ukrainischen Luftstreitkräfte bei Telegram. 47 davon seien abgeschossen worden, von 24 sei die Ortung verloren gegangen. Das ist zumeist auf den Einsatz von elektronischen Abwehrmitteln zurückzuführen. Ein Teil der von Russland verwendeten Drohnen soll den Angaben nach ohne Sprengstoff eingesetzt worden sein mit dem Ziel, die ukrainische Flugabwehr abzulenken.