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Erdogan soll für Netanyahus Abwesenheit verantwortlich sein

Netanjahu fernbleibt dem Treffen aufgrund einer Initiative des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan und aufgrund diplomatischer Bemühungen Ankaras und anderer Länder, erfuhr die Nachrichtenagentur AFP aus türkischen Diplomatenkreisen.

Ägypten hatte Netanjahus Teilnahme am Gipfel zunächst bestätigt, doch rund 40 Minuten später gab das Büro des israelischen Ministerpräsidenten bekannt, dass er „wegen der Überschneidung“ mit dem jüdischen Feiertag Simchat Tora nicht nach Ägypten nach Sharm el-Sheikh reisen werde.

Türkischen Medienberichten zufolge erfuhr Erdogan auf dem Weg nach Sharm el-Sheikh von der geplanten Teilnahme Netanjahus. Das Flugzeug des türkischen Präsidenten kreiste über dem Roten Meer und landete erst, als bestätigt wurde, dass Netanyahu nicht reisen würde.

Ein Berater des irakischen Premierministers Shia al-Sudani sagte der Nachrichtenagentur AFP, die irakische Delegation habe damit gedroht, den Gipfel zu boykottieren, falls Netanjahu teilnehmen sollte. Auch andere Länder haben dies angekündigt. Kairo teilte Netanjahu daraufhin mit, dass er nicht kommen könne, woraufhin dieser seine Teilnahme absagte.

Der ägyptische Präsident Abdel Fattah al-Sisi ist gemeinsam mit US-Präsident Donald Trump Gastgeber des Gipfels. An dem Treffen nehmen Staats- und Regierungschefs aus Dutzenden Ländern teil, darunter auch Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU).

Nach Angaben des ägyptischen Präsidialamtes besteht das Ziel des Gipfels darin, „den Krieg im Gazastreifen zu beenden, die Bemühungen um Frieden und Stabilität im Nahen Osten zu verstärken und eine neue Ära regionaler Sicherheit und Stabilität einzuleiten“. Allerdings nehmen Vertreter der bisherigen Kriegsparteien Hamas und Israel nicht an dem Treffen teil.

Nach zwei Jahren Krieg im Gazastreifen sind die 20 überlebenden israelischen Geiseln am Montag nach Israel zurückgekehrt. Die am 7. Oktober 2023 von der islamistischen Hamas entführten Personen wurden im Rahmen des von Trump vorangetriebenen Waffenstillstandsabkommens in zwei Schritten zunächst an das Rote Kreuz und dann an die israelische Armee übergeben. Wenig später ließ Israel auch palästinensische Gefangene frei.

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