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Er trug immer noch die Fackel für Paris: Olympiasieger-Ikone Charles Coste (†101) ist tot | Sport

Der älteste lebende Olympiasieger der Welt, Charles Coste, ist tot. Der französische Radsportheld starb am vergangenen Donnerstag im Alter von 101 Jahren, wie Frankreichs Sportministerin Marina Ferrari (52) auf X mitteilte.

„Mit großer Trauer habe ich vom Tod von Charles Coste erfahren, dem Londoner Olympiasieger von 1948, der die Fackel für die Olympischen Spiele 2024 in Paris trug. Mit 101 Jahren hinterlässt er ein immenses sportliches Erbe“, schrieb Ferrari.

Letzter Fackelträger vor dem olympischen Feuer

Im Sommer 2024 erlebte Coste bewegende Momente bei der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele in Paris: Im Rollstuhl sitzend übergab er das olympische Feuer an Frankreichs Judo-Superstar Teddy Riner und Leichtathletik-Legende Marie-José Pérec, die das Feuer entzündeten.

Coste sprintet am 18. September 1949 beim 16. Grand Prix des Nations, einem Radrennen zwischen Versailles und dem Parc des Princes in Paris

Foto: -/AFP

Der im südfranzösischen Ollioules geborene Coste schrieb 1948 in London Geschichte: Zusammen mit Serge Blusson, Fernand Decanali und Pierre Adam gewann er olympisches Gold in der Mannschaftsverfolgung im Bahnradsport – den ersten Spielen nach dem Zweiten Weltkrieg.

Coste (rechts) posiert mit einem unbekannten Fahrer während der 37. Ausgabe der Tour de France im Juli 1950

Coste (rechts) posiert mit einem unbekannten Fahrer während der 37. Ausgabe der Tour de France im Juli 1950

Foto: -/AFP

Triumph über Radsport-Idol Coppi

Ein Jahr später, 1949, setzte Coste noch einen drauf: Beim Grand Prix des Nations schlug er Italiens Radsport-Idol Fausto Coppi, den legendären Sieger der Tour de France und des Giro d’Italia. Es folgten weitere Siege – darunter Paris–Limoges (1953) und die Monaco-Rundfahrt. Er beendete seine Karriere 1959 und wurde 2022 Ritter der französischen Ehrenlegion.

Im Sommer 2024 erinnerte sich Coste in einem Interview mit olympics.org: „Der Gewinn der olympischen Goldmedaille ist unvergesslich – einfach eine unbeschreibliche Freude. Wir waren überglücklich, auch wenn die Briten vergessen hatten, die Marseillaise für uns zu singen.“

Er fügte hinzu: „Ich persönlich habe mich immer um meine Gegner gekümmert und durch den Sport einige lebenslange Freunde gefunden. Ich hoffe, dass das das Vermächtnis ist, das ich hinterlasse.“

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