Bei der letzten Vendée Globe landete Louis Burton auf dem Podium. Nun ist sein Traum vom erneuten Erfolg ausgeträumt. Südlich von Kapstadt musste er wegen eines Takelageschadens aufgeben.
Die Vendée Globe fordert die nächste Aufgabe. Nach Maxime Sorel scheidet nun auch Louis Burton aus dem Rennen aus. Der Drittplatzierte der letzten Vendée Globe hatte gerade das Kap der Guten Hoffnung passiert, als ihm Schäden an der Takelage auffielen. Reparaturen auf See sind nicht möglich, deshalb macht er sich nun auf den Weg nach Kapstadt.
Der 39-jährige Franzose hat bei dieser Ausgabe des Solo-Weltrennens Pech mit seinem Bureau Vallée. Zu Beginn der zweiten Rennwoche bemerkte er Risse im Rumpf der Yacht westlich von Kap Verde, die 2020 gebaut wurde und zur neuesten Imoca-Generation gehört. Mit viel Einfallsreichtum, Carbonmatten, nächtelangen Laminierarbeiten und dem Einsatz einer Segellatte rettete er zunächst die Yacht.
Im weiteren Verlauf des Rennens nutzte Burton die Zeiten mit schwächerem Wind und wärmeren Bedingungen, um weitere Arbeiten an der reparierten Stelle durchzuführen. Es schien einen guten Eindruck zu machen, als er mitten in der Flotte ins Südpolarmeer tauchte.

Für das Bureau Vallée ist die Reise in den Süden zu Ende © Benjamin Sellier
Doch nun ist Schluss für den Mann aus Paris. Im Laufe des Mittwochs informierte Louis Burton die Rennleitung und sein technisches Team über einen Schaden an einem mechanischen Teil seines Gespanns. Dadurch war es praktisch nicht mehr manövrierfähig.
Zehn Stunden Reparatur ohne Erfolg
Burton verbrachte zehn Stunden damit, nach einer Lösung für die Reparatur zu suchen. Doch auch in Absprache mit seinem Technikteam konnte keine Lösung für das Problem gefunden werden. Zumal er noch das gesamte Südpolarmeer vor seinem Bug hatte.
In der Nacht zum 5. Dezember fiel die Entscheidung, die Vendée Globe 2024 abzubrechen. Louis Burton macht sich nun auf den Weg nach Kapstadt. Es liegt rund 600 Seemeilen von der südafrikanischen Metropole entfernt, die in der Vergangenheit häufig die letzte Station für aufgegebene Kapitäne der Vendée Globe war. Bei günstigem Wind könnte er Kapstadt in etwa anderthalb Tagen erreichen.

Schweren Herzens muss Louis Burton das Rennen aufgeben © Louis Burton
Währenddessen tobt am Kopfende des Feldes ein heftiger Sturm. Spitzenreiter Charlie Dalin (Macif) und sein erster Verfolger Sébastien Simon (Groupe Dubreuil) wurden vom starken Tiefdruckgebiet nahe den Kerguelen überholt und müssen nun Böen von über 50 Knoten überstehen.
Dalin beschleunigt weiterhin das Tempo
Sie bewegen sich immer noch auf der Vorderseite des Tiefdruckgebiets. Während Dalin mit hoher Geschwindigkeit unterwegs ist, ist Simon etwas langsamer geworden. Mittlerweile hat sich der Abstand zwischen beiden auf über 80 Seemeilen vergrößert. Weiter nördlich segeln die nächsten Verfolger bei gemäßigteren Bedingungen. Ihr Rückstand wächst weiter.
Boris Herrmann liegt in einer weiteren Verfolgergruppe mit den Damen Justine Mettraux, Sam Davies und Clarisse Crémer in einem Zwischenhoch. Nach einigen Reparaturen in den letzten Tagen liegt es nun 1.300 Seemeilen zurück Rückstand.
