Der Präsident der Elfenbeinküste, Alassane Ouattara, hat ab Januar die Schließung französischer Armeestützpunkte in seinem Land angekündigt. „Wir können stolz auf unsere Armee sein, deren Modernisierung jetzt erfolgreich ist“, sagte Ouatttara am Dienstag in einer Rede zum Jahresende. In diesem Zusammenhang habe seine Regierung „den konzertierten und organisierten Abzug der französischen Streitkräfte“ aus dem westafrikanischen Land beschlossen. Das 43. Bima-Marine-Infanterie-Bataillon in Port-Bouët in Abidjan, wo die französischen Truppen derzeit stationiert seien, werde ab Januar 2025 an die ivorischen Streitkräfte „übergeben“.
Zuvor hatten bereits Senegal und der Tschad den Abzug französischer Soldaten aus ihren Ländern angekündigt. Beide Länder erklärten im November jedoch, dass die Aufkündigung der Sicherheits- und Verteidigungsabkommen mit der ehemaligen Kolonialmacht Frankreich keinen Bruch bedeute wie etwa im Niger, in Burkina Faso und Mali. Diese drei Länder hatten nach Militärputschen ihre Beziehungen zu Frankreich aufgekündigt und sich verstärkt Russland zugewandt.
Frankreich hatte bereits im Juni angekündigt, seine Truppen in afrikanischen Ländern weiter zu reduzieren. Demnach sollten in der Elfenbeinküste nur noch etwa 100 französische Soldaten verbleiben. Am 26. Dezember gab Paris dann einen ersten Armeestützpunkt an den Tschad zurück – das letzte Land der Sahelzone, in dem noch französische Truppen stationiert waren. Aus Mali, Burkina Faso und dem Niger hatte Frankreich seine Soldaten nach Spannungen mit den jeweiligen Machthabern bereits abgezogen.
In dem Bataillon in der Elfenbeinküste waren rund tausend französische Soldaten insbesondere zur Bekämpfung dschihadistischer Gruppen in der Sahelzone stationiert. Wie Senegal und der Tschad bleibt die Elfenbeinküste ein wichtiger Verbündeter Frankreichs.