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Eishockey-Nationaltrainer Harold Kreis muss das Kader-Dilemma lösen

Neben den im Februar für Mailand verpflichteten nordamerikanischen Profis Moritz Seider (Detroit Red Wings/AHL) und Maksymilian Szuber (Tuscon Roadrunners/AHL) liegen Kreiss Hoffnungen auf einem seit Monaten verletzten Spieler: Kai Wissmann vom Meister Eisbären Berlin. „Natürlich stehe ich mit Kai in Kontakt, um zu erfahren, wie es ihm geht. Er möchte auf jeden Fall dabei sein. Er wird alles dafür tun“, sagte Kreis über den 29-Jährigen. Berichten zufolge soll der Leistungsträger pünktlich zu Olympia wieder spielen können. Aber reicht das aus, um in Form zu kommen?

Im Angriff müssen schwierige Entscheidungen getroffen werden

Es gibt kaum noch Alternativen. Im Gegensatz zum Sturm, wo die Weltklassespieler Leon Draisaitl (Edmonton) und Tim Stützle (Ottawa) in Mailand sind und mit JJ Peterka (Utah), Lukas Reichel (Vancouver) und Nico Sturm (Minnesota) mehr NHL-Power kommt. Auch Joshua Samanski (Bakersfield) und Wojciech Stachowiak (Syracuse/beide AHL) sollten gesetzt sein. Viele Kaderplätze sind nicht mehr frei, zumal Kreis mit Alexander Ehl und dem zweifachen Stanley-Cup-Sieger Tom Kühnhackl (beide Adler Mannheim) mit Blick auf Olympia zwei aktuell verletzte Arbeiter namentlich erwähnte.

„Es wird ein harter Kampf um jeden Platz und es wird die ein oder andere Enttäuschung geben“, prognostizierte DEB-Sportdirektor Christian Künast. Zuverlässige Nationalstürmer der letzten Jahre wie Marc Michaelis (Mannheim) oder die drei Olympia-Silbermedaillengewinner von Pyeongchang 2018 Marcel Noebels, Leo Pföderl (beide Berlin) und Yasin Ehliz (München) dürften einen schweren Stand haben. „Wir wissen, dass die NHL-Spieler kommen, also müssen die DEL-Stürmer zu Hause bleiben“, blickt Ehliz realistisch auf seine Olympia-Chancen.

Kaum Alternativen: Die Verteidigung stellt sich aus eigener Kraft auf

In der Verteidigung ist das Angebot jedoch gelinde gesagt überschaubar. An dem damals 39-jährigen DEB-Kapitän Moritz Müller (Köln) führt nicht nur wegen seines Wertes für seine Mitspieler kein Weg vorbei. „Moritz ist ein Spieler, von dem bekannt ist, dass er einen sehr positiven Einfluss auf die Kabine hat. Er spricht auch viel auf der Bande“, sagte Kreis über Müller, der zwar immer mehr Laufdefizite aufweist, seine Gesamtleistung aber in entscheidenden Momenten steigern kann wie kein anderer. Dies war auch beim Deutschland-Cup wieder der Fall.

Auch Namensvetter Jonas Müller von den Eisbären Berlin dürfte seinen Platz gesichert haben. Dahinter wird es dünn. Der hochbegabte Leon Gawanke war in Landshut außer Form und konnte sich nicht durchsetzen. Beste Aussichten auf die restlichen Plätze dürften Lukas Kälble (beide Mannheim) und das eingespielte Duo Fabio Wagner (München) und Leon Hüttl (Ingolstadt) haben – allesamt solide DEL-Verteidiger. Ob das reicht, um bei Olympia gegen die NHL-Stars anderer Nationen anzutreten, bleibt abzuwarten.

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