Er war etwas ganz Besonderes. Er war laut, trug sein Herz auf der Zunge und hat unglaublich viel für das Berliner Eishockey, insbesondere für die Eisbären, geleistet. Nun ist der frühere Präsident des DEL-Rekordmeisters nach langer, schwerer Krankheit in einem Hospiz in Hermannswerder bei Potsdam gestorben. Helmut Berg wurde 80 Jahre alt.
Zunächst war der Immobilienmakler noch Vorstandsmitglied des BSC Preussen und sogar der Name seiner Firma (BAB) stand als Hauptsponsor auf den Trikots der Spieler. Doch irgendwann kam es zum Streit und Berg fluchte: „Ich zeige dir, wie man einen Verein führt.“ Auf Wunsch des damaligen Managers Lorenz Funk Sen. (im Alter von 71 Jahren verstorben) übernahm Berg nach der Saison 1991/92 die noch in der zweiten Liga spielenden Eisbären. Berg damals: „Tu mir wenigstens einen Gefallen und steige auf.“
Helmut Berg lockte auch viele Sportstars zu den Eisbären: hier Boxtrainer Ulli Wegner (l.) und Profiboxer Sven Ottke (m.)
Das haben sie getan Eisbären. Lediglich die Gehälter der Spieler wurden seit über zwei Monaten nicht mehr ausgezahlt. Das Ende der Berliner Eisbären stand bevor. Berg rettete den Verein und zahlte die ausstehenden Gehälter von rund 250.000 Deutschen Mark aus eigener Tasche.
Später holte er in Zusammenarbeit mit Funk Profis wie Jiri Dopita und Richard Zemlicka nach Berlin. Der Aufstieg der Eisbären könnte beginnen. Die Fans feierten Berg im „Welli“ und mochten ihn.
Während eines strengen Rauchverbots in Düsseldorf stand er einmal mit einer glühenden Zigarette auf der Tribüne und sagte: „Ich kaufe ihnen die erste Reihe.“ Mit Peter Lee, Andreas Brockmann und Chris Valentine waren sie damals absolute Topstars. Natürlich hat es nicht funktioniert. In seiner Zeit als Präsident war es sehr schwierig, gute Spieler zu den Eisbären im Osten zu holen.
Ohne den Anschutz-Eintrag wäre der Tag vorbei gewesen
Berg und seine Freunde aus der Berliner Wirtschaft um die verstorbenen Hans Geistler und Jürgen Kemkes warben Sponsoren an und entwickelten neue Konzepte zur Finanzierung des Vereins. Im VIP-Raum, den Berg neu gestaltet hatte, herrschte eine familiäre, herzliche Atmosphäre. Doch die Eisbären blieben lange Zeit Tabellenletzter.
Dem BILD-Reporter sagte er einmal: „Irgendwann sind die Eisbären ganz oben.“ Sein Wunsch ging in Erfüllung. Mit dem Eintritt der Anschutzgruppe im Jahr 1999 wurden die Eisbären vollständig von ihren Schulden befreit und formierten sich zu einer Spitzenmannschaft in Deutschland. Helmut Berg sagte damals: „Ohne diese Übernahme hätten wir uns in absehbarer Zeit verabschieden können.“ Berg hinterlässt seine Lebensgefährtin Kathrin und vier Kinder.
Übrigens: Die Eisbären gewannen in Iserlohn mit 4:3. Tore: Pföderl, Veilleux, Reinke, A. Eder. Es ist der sechste Sieg in Folge.