Am Tag vor dem großen Spiel zog Dino Toppmöller (44) die Reißleine.
Nach reiflicher Überlegung entschied sich der Eintracht-Trainer für einen Torwartwechsel: Michael Zetterer (30) spielt jetzt für Kaua Santos (22). Nicht nur im Champions-League-Duell am Mittwochabend in Frankfurt gegen den FC Liverpool (21 Uhr, DAZN), sondern auch in den nächsten Wochen.
Die Vorlage ist noch heißer!: Der Traum eines Torwarts von der Mittellinie aus
Eine Maßnahme, die dem jungen Brasilianer weh tut, ihn aber vor allem schützen soll. Jetzt hat er Zeit, die letzten Wochen mit der Flut an Gegentoren (18 in den letzten 5 Spielen) zu verarbeiten. Er ist aus der Schusslinie und kann die Sicherheit und Lockerheit im Training zurückgewinnen, die ihn vor seinem Kreuzbandriss auszeichnete.
Doch Santos ist nicht der einzige Eintracht-Star, der in den letzten Spielen daneben lag. Auch Kapitän Robin Koch (29) zeigte ungewöhnliche Schwächen und leistete sich mehrere entscheidende Fehler, bevor er Gegentore kassierte. Doch Toppmöller will nicht auf ihn verzichten.
Die einfache Erklärung: Trotz allem ist Koch als Abwehrchef dafür Eintracht Frankfurt unverzichtbar und nicht ersetzbar. Und es gibt noch etwas, das den Nationalspieler von Santos unterscheidet: das Alter.
Toppmöller sagt: „Kaua ist ein sehr junger Kerl, der zum ersten Mal in seiner Karriere die Nummer eins ist, Robin hat schon ein paar Spiele auf dem Buckel, hat schon einiges gesehen. Er ist für uns ein Anführer auf und neben dem Platz. Natürlich weiß er, dass er in den letzten Wochen nicht sein Topniveau erreicht hat, aber er hat genug Erfahrung, um aus einer solchen Situation herauszukommen.“
Als Beispiel dafür nennt der Trainer das Freiburg-Spiel. Koch leitete mit einem katastrophalen Pass das 0:1 ein, doch dann schüttelte er sich und biss sich ins Spiel. Toppmöller: „Robin hat danach ein wirklich gutes Spiel gemacht, und das war nicht so einfach für ihn. Das Wichtigste ist immer, wie man auf so etwas reagiert. Und es war großartig.“