Die Leiche der Ex-Biathletin Laura Dahlmeier, die bei einem Bergsteigerunfall in Pakistan ums Leben kam, kann nicht geborgen werden.
Laila Peak – Am 28. Juli 2025 starb die ehemalige Biathletin Laura Dahlmeier bei einem tragischen Bergunfall am Laila Peak im Karakorum. Beim Abstieg geriet sie in einen Steinschlag und wurde tödlich verletzt. Die Hoffnung, ihren Körper zu bergen und nach Hause zu bringen, zerplatzte jedoch, nachdem Dahlmeier nicht mehr auffindbar war.
Die Rettung in der abgelegenen Region des Karakorum-Gebirges stellte eine immense Herausforderung dar. Die steilen, unzugänglichen Hänge und unvorhersehbaren Wetterbedingungen machten eine Rettung Dahlmeiers unmöglich. Thomas Huber, ein befreundeter Berufsbergsteiger, war dabei, als ein Helikopter zum Unfallort flog.
Suche nach Ex-Biathlet beendet: Bergung von Dahlmeiers Leiche nicht möglich
Der Hubschrauber flog so nah wie möglich an das Opfer heran; Landung o.ä. war nicht möglich. „Wir konnten keine lebenswichtigen Reaktionen feststellen“, berichtet Huber. Für ihn und das Rettungsteam war daher klar, dass eine Rettung Dahlmeiers nicht mehr möglich war. Sie lebte nicht mehr.
Laura Dahlmeier hatte zu Lebzeiten verfügt, dass ihr Körper in einem solchen Fall in den Bergen bleiben sollte, wenn eine Rettung zu gefährlich sei. Sie wollte nicht, dass andere Bergsteiger ihr Leben riskierten. Ihre Familie respektiert diesen Wunsch, obwohl sie ursprünglich gehofft hatte, sie nach Hause zu holen. „Wir wollten nicht, dass Fotos von ihr gemacht werden. Deshalb wollten wir, dass sie abgeholt wird, wenn die Bedingungen es zulassen“, sagte der Vater der Ex-Biathletin Andreas Dahlmeier.
Deshalb baten Laura Dahlmeiers Eltern Huber, noch einmal zum Laila Peak zurückzukehren. Er sollte prüfen, ob es nicht möglich sei, die Leiche zu bergen. „Ich wusste genau, wohin wir gehen mussten, um die beste Sicht zu bekommen. Wir hatten ein Spektiv mit 30-facher Vergrößerung, mit dem wir die Gegend abgesucht haben, sowie eine Drohne“, sagte Huber Spiegel.
Doch alle Mühe war vergebens: „Hätten wir Laura gefunden, wären wir in die Wand geklettert und hätten sie gerettet. Wie erwartet war Laura nicht mehr am Unfallort“, sagte Huber. „Wir sind mit einer Kameradrohne über die Mauer geflogen, haben jede Ritze und jeden Spalt gefilmt“, doch Dahlmeier war nicht aufzufinden.
Gemeinsam mit seinem Kletterpartner Tad McCrea inspizierte Huber außerdem sorgfältig die Spalten am Fuß der Wand. „Es war knifflig und nicht ohne Risiko“, gibt er zu, „aber wir wollten alle Möglichkeiten prüfen und suchen, wo sie sein könnte. Wir haben alle Spalten abgesucht, sind in ein großes Eisloch geklettert, aber wir haben keine Spuren gefunden.“
Familie Dahlmeier wünscht sich nun Ruhe und Frieden
„Nach dem Unfall war es zu gefährlich. Als Thomas erneut zum Laila Peak ging, konnte sie nicht mehr gefunden werden. Laura bleibt also am Berg zurück. Es gibt keine Chance, sie zu retten“, bestätigte Andreas Dahlmeier. Die Familie möchte nun, dass der Frieden zurückkehrt und die öffentliche Aufmerksamkeit nachlässt. „Laura hätte das auch gewollt“, fügte er hinzu. Der Laila Peak ist bis heute die letzte Ruhestätte des leidenschaftlichen Bergsteigers, ein Ort, der für seine atemberaubende Schönheit bekannt ist. (hbr)