Lebkuchen und andere Weihnachtsplätzchen werden immer teurer. Wir zeigen Ihnen, welche Produkte am günstigsten sind – und wo Sie deutlich mehr bezahlen müssen als im letzten Jahr. Eine Analyse.
Bis zur Adventszeit ist es zwar noch eine Weile hin, aber die deutschen Supermärkte sind bereits seit Wochen mit Lebkuchen, Spekulatius und Dominosteinen gefüllt. Wenn man jedoch auf die Preise für Weihnachtsleckereien schaut, kann es sein, dass vielen Verbrauchern der Appetit vergeht. Die Schokoladeninflation hat zugeschlagen.

Preise mehr als verdoppelt: „Deutliche Steigerungen“ bei Weihnachtsplätzchen
Eine Reihe beliebter Weihnachtsprodukte sind in den letzten zwei Jahren deutlich teurer geworden. Das geht aus einer Auswertung unserer Redaktion hervor. Wir haben aktuelle Preise aus dem Supermarkt auf Basis der Daten des Preisvergleichsportals Schmeichelei im Vergleich zu denen von 2023 und 2024.
Ein paar Beispiele: Der Schokoladen-Weihnachtsmann von Lindt (70 Gramm) kostete 2023 noch 2,99 Euro, letztes Jahr musste man 3,19 Euro dafür bezahlen, jetzt verkauft ihn Lindt für 3,99 Euro. Innerhalb von zwei Jahren ist der Produktpreis um einen Euro oder 33 Prozent gestiegen. Auch Dominosteine sind deutlich teurer geworden. Wer die 250-Gramm-Packung (Kinkartz) im Jahr 2023 für 2,49 bekam, muss jetzt 3,09 Euro bezahlen – allerdings bekommt man dafür nur 125 Gramm. Für die 250-Gramm-Packung werden je nach Anbieter 3,49 bis 4,75 Prozent fällig. Hier hat sich der Preis fast verdoppelt.
Die Schokoladeninflation macht auch vor Lebkuchen nicht halt. Teilweise kommt es auf breiter Front zu erheblichen Preiserhöhungen. Die Lebkuchenherzen der bekannten Marke Weiss kosten beispielsweise mindestens 3,49 Euro. Im Jahr 2023 war es noch für 1,99 Euro zu haben. Eine Preissteigerung von 75 Prozent. Auch Eigenmarken sind betroffen. Im Jahr 2023 gab es die 300-Gramm-Herzen der Rewe-Eigenmarke „Beste Wahl“ noch für 1,89 Euro. Die 150-Gramm-Packung kostet jetzt 2,29 Euro. Das heißt: 2023 kostete das Kilo 6,30 Euro, jetzt sind es 15,27 – ein Plus von 142 Prozent.
Unsere Auswahl entspricht Zahlen des Marktforschungsinstituts NIQ. Demnach sind Weihnachtsplätzchen seit 2021 um 64 Prozent teurer geworden. Zum Vergleich: Lebensmittel insgesamt stiegen im Vergleichszeitraum um 29,2 Prozent. „Auch bei Weihnachtsprodukten sind die Preiserhöhungen erheblich“, erklärt einer Schmeichelei-Lautsprecher. Sie betreffen vermutlich nicht nur die genannten Produktgruppen, sondern auch eine Reihe weiterer Weihnachtsleckereien. Der Preis für Spekulatius hat sich in der jüngsten Vergangenheit mehr als verdoppelt.
Diese Lebkuchenplätzchen sind die günstigsten
Sie können sparen, wenn Sie Ihre eigenen Marken verwenden. Netto bietet derzeit Lebkuchenherzen, Sterne und Brezeln an. 3,99 Euro für 500 Gramm. Vergleichbare Lebkuchenprodukte der Eigenmarke Douceur bietet Penny zum gleichen Preis an. Die klassischen Lebkuchenpakete sind ohnehin die beste Variante. Hier bekommen Sie bezogen auf den Kilopreis das Beste für Ihr Geld. Die Markenversion von Weiss gibt es bei Kaufland oder Rewe für 4,49. Für ein Kilo Lebkuchenherzen zahlt man zwischen acht und neun Euro.

Deutlich teurer wird es, wenn Sie sich für die Premium-Variante entscheiden und sich für Schoko-Lebkuchen mit Zuckerguss entscheiden. Hier zahlen Sie ähnliche Beträge, bekommen aber deutlich weniger. Eine 175-Gramm-Packung Schoko-Lebkuchen von Bahlsen kostet bei Rewe 3,49 Euro. Das sind 19,94 Euro pro Kilo.

„Viele Preissteigerungen resultieren aus der drastischen Verteuerung lebenswichtiger Rohstoffe wie Kakao und Zucker in den letzten Jahren“, sagt Lebkuchen Schmidt aus Nürnberg. Das Unternehmen hat die Preise dieses Jahr konstant gehalten. „Wie sich die Preise in den nächsten Jahren entwickeln werden, lässt sich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht vorhersagen.“ Günstiger dürften sie jedenfalls nicht werden. (Quellen: Eigene Berechnungen, Smhaggle, Lebkuchen Schmidt, NIQ).