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Ein höheres Briefporto sorgt für eine bessere Postbilanz

Stand: 6. November 2025 17:26 Uhr

Dank eines Sparprogramms und eines höheren Briefportos hat die Deutsche Post ihr Ergebnis gesteigert. Doch während die Zahl der Pakete zunimmt, werden immer weniger Briefe verschickt.

Der Logistikkonzern DHL hat sein Geschäft hierzulande im dritten Quartal deutlich verbessert. Das operative Ergebnis im Geschäftsbereich Post & Paket Deutschland stieg um gut ein Viertel auf 218 Millionen Euro, teilte das Unternehmen mit. Der Umsatz stieg lediglich um 4,7 Prozent auf rund 4,2 Milliarden Euro – das Geschäft wurde also profitabler.

Ein Grund dafür waren geringere Personalkosten: Seit Jahresbeginn wurden 8.000 Stellen abgebaut. Das Logistikunternehmen begründete die nun positive Wirtschaftsentwicklung auch mit Preiserhöhungen.

Das Porto für Briefe und Pakete ist gestiegen

Zu Beginn des Jahres 2025 hatte das Briefporto zugenommen. Auch Pakete wurden teurer. Der Versand eines Standardbriefes kostet in Deutschland 95 Cent – ​​zehn Cent mehr als vor einem Jahr. Das Briefporto ist bis Ende 2026 fixiert – danach wird es voraussichtlich weiter steigen. Die Post wird sich voraussichtlich nächstes Jahr dafür bewerben.

CEO Tobias Meyer wollte sich dazu auf Nachfrage jedoch nicht äußern. Dafür sei es noch zu früh, sagte der Manager. Bei den vergangenen Portoerhöhungen argumentierte die Post mit hohen Kosten und einem weiter rückläufigen Briefaufkommen im digitalen Zeitalter. Die Post muss Briefe überall in Deutschland zustellen und ein flächendeckendes Briefkastennetz betreiben.

Rückgang des Briefaufkommens, Nachfrage nach Paketen steigt

Im Internetzeitalter verschicken die Menschen immer weniger Briefe und viele Werbetreibende verschicken lieber E-Mails oder schalten Online-Werbung. Im dritten Quartal transportierte die Post drei Prozent weniger Briefe als im Vorjahresquartal, dank der Preiserhöhungen stieg der Umsatz aber um fünf Prozent.

Allerdings verlangsamte sich der Rückgang der Briefmenge: Im ersten Quartal verzeichnete die Post einen Rückgang von vier Prozent, im zweiten Quartal sogar von neun Prozent. Die Deutsche Post erwartet künftig noch weniger Briefe; Schließlich wollen Privatwirtschaft und Staat digitaler werden.

Während das Briefgeschäft seit Längerem schwächelt, profitiert DHL vom Boom des Online-Handels: Im dritten Quartal lieferte der Logistiker in Deutschland sechs Prozent mehr Pakete aus als im Vorjahresquartal. CEO Meyer wies jedoch darauf hin, dass das Vorjahresquartal sehr schwach ausgefallen sei. Mit Blick auf die Wochen vor Weihnachten bereiten sich DHL und Deutsche Post mit mehr Personal und zusätzlichen Fahrzeugen auf die Paketflut vor den Feiertagen vor.

Der Konzern spürt die Auswirkungen einer schwachen Konjunktur

DHL verfügt weltweit über rund 534.000 Vollzeitstellen, davon 151.000 im Geschäftsbereich Post & Paket Deutschland. In anderen Bereichen verliefen die Geschäfte weniger positiv als im Inland; Das Frachtgeschäft ging aufgrund des globalen Handelskonflikts und der schwachen Konjunktur deutlich zurück. Auch das Geschäft mit zeitkritischen Expresslieferungen litt darunter.

Der Konzernumsatz außerhalb Deutschlands sank um 3,8 Prozent auf 16,3 Milliarden Euro. Aufgrund von Preiserhöhungen und einem Sparprogramm konnte DHL sein operatives Ergebnis (EBIT) dennoch steigern und kletterte um 7,6 Prozent auf rund 1,5 Milliarden Euro.

Die im deutschen Leitindex DAX notierten Aktien der Deutschen Post stiegen am Nachmittag um fast neun Prozent.

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