Auf der EICMA 2025 präsentiert BMW die Serienversion der F450 GS. Dies wird der Beginn einer ganzen Modellfamilie sein und gleichzeitig die Basis für Modelle, die mit Yamahas CP2-Twin konkurrieren könnten.
EICMA 2023: BMW präsentiert das „Concept F450 GS“. Dies soll eine Vorwegnahme einer „barrierefreien BMW GS für die 48-PS-Klasse“ sein. Sein Herzstück: ein neu entwickelter Reihenzweizylindermotor mit rund 420 Kubikzentimetern Hubraum. Ein Jahr später, erneut auf der Leitmesse in Mailand, präsentierten die Bayern Anfang November die Serienversion dieses Konzeptmotorrads, die F450 GS. Fotos von Testmotorrädern ließen schon im Vorfeld vermuten, dass die verkaufsfertige Version der Einstiegs-GS etwas vom Enduro-Flair der Studie verlieren würde.
Nach dem Vorbild von KTM, das seine hubraumkleineren Modelle seit jeher beim Partner Bajaj in Pune fertigen lässt, lässt BMW die F450 GS beim indischen Kooperationspartner TVS im indischen Bangalore produzieren. Mit dem indischen Zweiradgiganten kooperiert der bayerische Motorradhersteller bereits seit zwölf Jahren, die sich auf die Entwicklung und Produktion von Motorrädern mit einem Hubraum von unter 500 Kubikzentimetern erstreckt. Neben BMW G 310 R, BMW G 310 RR und BMW G 310 GS produzieren die Inder auch den Innenstadtroller CE-02 für die Münchner und künftig auch den neuen Reihentwin. Mittelfristig soll darauf eine ganze Modellfamilie aufgebaut werden. BMW Motorrad-Chef Markus Flasch äußerte sich kürzlich zu SPEEDWEEK.com: „Man kann davon ausgehen, dass es mit diesem Zweizylinder auch straßenorientierte und sehr sportliche Motorräder geben wird!“ Auf Einzelheiten ging der Salzburger zunächst nicht ein, denkbar sind aber ein Naked Bike und eine Art Sporttourer nach dem Vorbild der großen Geschwister mit Boxermotoren, der R1300 R und R1300 RS. Naheliegend wäre auch eine F450 XR, also eine Art Crossover nach dem Vorbild der F900. Die bisherige G310-Serie ist in Europa als Naked- und Adventure-Bike und exklusiv in Asien als vollverkleidete G310 RR erhältlich.
Der BMW-Chef deutete zudem an, dass die F450-Familie in der unteren Mittelklasse noch nicht am Ende angekommen sei: „Der Motor hat noch Reserven. Es kann durchaus sein, dass wir noch etwas Größeres bringen können!“ Ein Hinweis darauf, dass die Bayern planen, die Lücke im Modellprogramm zwischen der künftigen A2-konformen Baureihe und der knapp 900 Kubikzentimeter großen und 87 PS starken F800 GS mit weiteren Modellen zu schließen. In diesem Marktsegment ist vor allem Yamaha derzeit mit MT-07, R7 und Ténéré 700 weltweit äußerst erfolgreich. Die F450 GS markiert damit den Startschuss für BMWs Angriff auf die untere Mittelklasse.