Rund 50 Menschen demonstrierten gegen die mögliche Wahl der ehemaligen rheinland-pfälzischen Umweltministerin Anne Spiegel zur Sozialdezernentin der Region Hannover. Am Mittag platzierten die Veranstalter 135 Kreuze und Grablichter auf dem Opernplatz mitten in der niedersächsischen Landeshauptstadt. Die Kreuze symbolisieren die Opfer der Flutkatastrophe im Ahrtal im Jahr 2021.
Kritiker werfen dem Grünen-Politiker ein Versagen bei der Flutkatastrophe mit 135 Todesopfern vor. Nach der Bundestagswahl im September 2021 wurde Spiegel Bundesfamilienministerin. Im Jahr 2022 legte sie ihr Amt nieder.
„Mir ist bewusst, dass ich mit Gegenwind starte“, sagte Spiegel Mitte Oktober der „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung“. Sie ist jedoch überzeugt, dass sie in ihrer neuen Rolle als Sozialdezernentin des Landesverbandes Hannover viel Gutes bewirken kann und wird. Ihre Wahl ist für Dienstag geplant.
Die „Hannoversche Allgemeine Zeitung“ zitiert den CDU-Fraktionsvorsitzenden im Landtag, Bernward Schlossarek. Den Protest mit Kreuzen und Grablichtern im Monat November, in dem Kirchen traditionell der Toten gedenken, hielt er für „fragwürdig“. Der Spiegel „verdient eine Chance“ und „wir sollten ihr eine Chance geben“, zitiert das Blatt weiterhin Schlossarek. Und weiter: Man kann gescheiterten Politikern kein Berufsverbot auferlegen.
