Edeka und AB InBev: Nach Differenzen über die Konditionen stehen offenbar bekannte Biermarken wie Beck’s oder Franziskaner vor dem Ausverkauf aus den Regalen des Einzelhändlers Foto: picture Alliance / SvenSimon
Deutschlands größter Lebensmitteleinzelhändler Edeka wird in den kommenden Tagen zahlreiche Bier- und Getränkemarken des Brauriesen AB InBev aus den Regalen nehmen.
Grund ist offenbar ein erneut eskalierter Streit um Lieferbedingungen.
Das Delisting betrifft mehr als 80 Artikel – darunter bekannte Marken wie Beck’s, Franziskaner, Corona, Löwenbräu, San Miguel, Spaten und Hasseröder.
Brisant: Das sind alles bekannte Biermarken. Ein Edeka-Filialleiter bestätigt: „Das sind Sorten, die bei uns richtig gut laufen.“ Hintergrund des Delistings sind seit Monaten laufende gescheiterte Verhandlungen.
Edeka vs. AB InBev: Es geht um Preiserhöhungen
Edeka hat nun ein kurzfristiges Delisting einzelner Marken angekündigt, um den Druck zu erhöhen. Bei beliebten Marken soll das Bestellvolumen zurückgegangen sein. Neben den geforderten Preiserhöhungen für einzelne Biersorten – um bis zu 20 Cent pro Flasche – geht es auch um die Platzierung der Produkte in den Regalen.
Ein Edeka-Sprecher bestätigt die Angaben. AB InBev forderte eine „drastische Preiserhöhung von mehreren Millionen Euro“, die nicht mit gestiegenen Produktionskosten gerechtfertigt sei. „Im Interesse unserer Kunden können wir diese Preisüberschreitung nicht hinnehmen“, heißt es weiter.
Gleichzeitig gibt Edeka Entwarnung: Kunden müssen sich keine Sorgen über leere Regale machen. Die vorhandenen Mengen werden abverkauft. „Wir sind noch in Gesprächen mit dem Lieferanten und streben eine Einigung zu angemessenen Preisen an.“
Die Pressestelle von AB InBev äußerte sich gegenüber BZ nicht. „Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir uns dazu grundsätzlich nicht äußern.“
