Häftlinge erstickt aufgefunden Tot im Gefängnis, nachdem Gewalt ausgebrochen ist
In der ecuadorianischen Stadt Machala hören Nachbarn eines Gefängnisses nachts Schüsse, Explosionen und Hilferufe. Spezialeinheiten greifen ein. Am Morgen fanden die Behörden Dutzende tote Menschen in der Anstalt. Die Gefängnisse des südamerikanischen Landes sind Hauptquartiere des Drogenhandels.
Nach einem Tag gewaltsamer Auseinandersetzungen in einem ecuadorianischen Gefängnis in Machala, einer Stadt im Süden des Landes, haben die Behörden insgesamt 31 Tote gemeldet. Nach Angaben der Gefängnisverwaltung des südamerikanischen Landes wurden in der Nacht zum Sonntag zunächst vier Menschen bei bewaffneten Auseinandersetzungen getötet. Am Nachmittag wurden 27 Insassen des Gefängnisses tot aufgefunden. Sie wurden erstickt und die genauen Umstände wurden ermittelt.
Zudem wurden bei den Zusammenstößen in dieser Nacht 33 Gefängnisinsassen und ein Polizist verletzt. Die Gefängnisleitung machte keine Angaben dazu, ob es sich bei den vier Toten auch um Häftlinge handelte. Demnach seien bei der Auseinandersetzung Schusswaffen und Sprengstoffe eingesetzt worden.
In der Nacht hörten die Bewohner Schüsse, Explosionen und Hilferufe aus dem Inneren des Gefängnisses. Nach Angaben der Gefängnisverwaltung griffen Eliteeinheiten der Polizei „sofort“ ein und nahmen sieben Personen in der Haftanstalt fest. Sie stellten auch die Kontrolle über das Gefängnis wieder her.
Die Gefängnisse in dem südamerikanischen Land sind schon vor Jahren zum Hauptquartier des organisierten Drogenhandels geworden, immer wieder kommt es zu blutigen Auseinandersetzungen zwischen Mitgliedern rivalisierender Banden. Die jüngste Gewalt könnte mit Plänen zusammenhängen, einige Insassen in ein neues Hochsicherheitsgefängnis zu verlegen, das Präsident Daniel Noboa in einer anderen Provinz gebaut hat und dessen Eröffnung in diesem Monat geplant ist.
Ende September wurden bei Kämpfen zwischen rivalisierenden Drogenbanden im Internierungslager Machala 13 Insassen und ein Gefängnisangestellter getötet. Ecuador liegt zwischen Kolumbien und Peru, den beiden größten Kokainproduzenten der Welt, war aber lange Zeit relativ friedlich und stabil. Das Land selbst hat sich in den letzten Jahren zu einer Drehscheibe für den internationalen Drogenhandel entwickelt. Seitdem hat auch die Gewaltkriminalität stark zugenommen.
