Es war DER Boss-Zwist des Transfersommers! Bei den Verhandlungen um Nationalspieler Jonathan Tah (28) gerieten Bayer Leverkusens Geschäftsführer Fernando Carro (60) und Max Eberl (50), der neue Vorstandsvorsitzende des FC Bayern München, aneinander.
Bei einem Fantreffen Mitte August ging Carro dann auch noch heftig auf Eberl los: „Also, ich halte nicht viel von Max Eberl, überhaupt nichts. Und ich würde auch nicht mit ihm verhandeln.“
Bayern-Chef Eberl berichtet von Treffen mit Carro
Carro entschuldigte sich später öffentlich. „Ich bin ein emotionaler Mensch. Die Aussagen über Max Eberl habe ich im informellen Austausch mit Bayer 04-Fans getätigt. Es war nicht meine Absicht, dass diese auf diese Weise aufgegriffen und multipliziert werden. Das ändert aber nichts an der Aussage, für die ich mich hiermit entschuldige“, sagte Carro gegenüber „Bild“.
Mehr wollte Eberl zu dem Thema eigentlich nicht sagen. Als Moderator Thomas Helmer (59) im Sport1-„Doppelpass“ am Sonntag (15.01.2024) fragte, ob es zwischenzeitlich ein Gespräch zwischen ihm und Carro gegeben habe, verneinte der Bayern-Boss.
Die Wogen sind offenbar noch nicht geglättet – und haben ihren Ursprung nicht etwa im Tauziehen um Tah, sondern in einer Aussage Eberls zum Transfer von Florian Wirtz (21) im Jahr 2020 vom 1. FC Köln auf die andere Rheinseite.
„Ich habe ihn bei der Champions-League-Auslosung wieder getroffen. Seitdem ich Florian Wirtz‘ Wechsel vom 1. FC Köln zu Bayer Leverkusen kommentiert habe, ist er sauer auf mich“, verriet Eberl über sein Verhältnis zu Carro. „Wobei ich sogar gesagt habe, dass ich dafür Verständnis habe, denn der Wechsel aus der A-Jugend des 1. FC Köln in den Profispielerbereich von Bayer Leverkusen ist etwas anderes als ein Jugendwechsel.“
Eberl bezog sich damit auf eine Vereinbarung, auf die sich die rheinischen Vereine Köln, Leverkusen und Borussia Mönchengladbach vor einigen Jahren geeinigt hatten. Demnach sollten keine Nachwuchsspieler voneinander abgeworben werden.
2020 wechselte FC-Megatalent Wirtz dennoch mit 16 Jahren zum Konkurrenten Leverkusen. In Köln sorgte das für Unmut, auch Eberl kritisierte das Vorgehen der Leverkusener.
„Da ist etwas passiert, was keiner von uns gerne sieht“, sagte der damalige Gladbacher Sportchef nach Wirtz‘ Transfer. „Wir würden diese Vereinbarung gerne aufrechterhalten, weil sie dazu beiträgt, die Lage ein wenig zu beruhigen. Ein Diebstahl hinter den Kulissen würde im Westen, wo wir ohnehin schon auf engstem Raum unterwegs sind, zu vielen Problemen führen.“
Allerdings erklärte er im „Kicker“ auch: „Wenn der Vertrag eines solchen Toptalents ausläuft, wäre es fahrlässig, sich nicht um den Spieler zu kümmern. Das ist eine andere Situation als bei einem Spieler aus der U12, U13 oder U14.“
Doch dieser Teil seiner Aussage scheint bei Carro entweder nicht angekommen zu sein oder zumindest auf kein offenes Ohr gestoßen zu sein. Das Transferdrama um Tah ließ die Stimmung dann noch weiter trüben.