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E-Auto-Bonus oder Verbrenner-Comeback: Was hilft der Branche?

Für die Prämie dürften die meisten bayerischen Elektroautos zu teuer sein

Denn die meisten Modelle von Audi und BMW gehören zur oberen Mittelklasse oder Luxusklasse. Sie sind in der Regel teurer als 45.000 Euro und daher keine Neuwagen für Menschen mit kleinem und mittlerem Einkommen. Doch in den nächsten Jahren werden immer mehr gebrauchte Elektroautos auf den Markt kommen, auch aus Bayern. Und der Bonus würde, wie jetzt geplant, auch für sie gelten. Vom Elektroauto-Bonus der deutschen Autobauer profitieren zunächst jedenfalls Hersteller günstigerer Modelle wie VW und Opel.

Diese Rolle spielt die Ladeinfrastruktur

Wer ein Elektroauto kauft und fährt, braucht eine geplante Möglichkeit, es zu laden – und genau diese fehlt mancherorts, auch wenn die Zahl öffentlicher Ladestationen zuletzt deutlich zugenommen hat. Aber das System ist kompliziert. Das hat sozusagen historische Gründe: Als die ersten Elektroautos kamen, freute sich die Politik über jeden Unternehmer, der Ladestationen baute. Dies führte schnell zum Chaos, nämlich an Ladestationen mit Mitgliedsabonnements und Zahlungskarten. Der Preis für das Laden ist oft nicht transparent.

Bei der Senkung der Strompreise scheint es derzeit keine Fortschritte zu geben. Im Koalitionsvertrag zwischen CDU, CSU und SPD wurde eine Strompreisbremse für alle vereinbart. Aufgrund der finanziellen Situation steht es noch aus. Kritiker bemängeln, dass die Strompreise für das Laden in Deutschland zehnmal höher seien als in China. Die Elektroautoindustrie wird dort massiv subventioniert.

Verbrennungsmotor aus: Zwischen Widerstand und Anreiz

Die EU hat festgelegt, dass ab 2035 keine neuen Autos mehr zugelassen werden sollen, die CO₂ ausstoßen. Gegen dieses „Verbrennungsmotor-Ende“ kämpft die Union: Ein klimafreundlicher Verbrennungsmotor in Deutschland soll dauerhaft und ohne Enddatum gesichert werden. Die IG Metall und der Automobilindustrieverband VDA sind davon überzeugt, dass die Zeit bis 2035 zu kurz ist und fordern ebenso wie Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) und Ministerpräsident Markus Söder (CSU), dieses Ende zu stoppen. Die Branchenbosse sind gespalten. Während die Manager bei BMW und Mercedes gegen das Ende des Verbrennungsmotors sind, ist die Diskussion bei Audi unnötig.

Branchenexperte Professor Stefan Bratzel, Gründer und Leiter des Center of Automotive Management (CAM) in Bergisch Gladbach, will am Ende des Verbrennungsmotors festhalten und warnt vor der Debatte: „Dann verunsichert man die Endkunden, und das muss aufhören. Und diejenigen, die die Elektromobilität unterstützt haben, werden tatsächlich noch schlechter dran sein.“ Der Ökonom und Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer rät: Wenn die deutsche Autoindustrie zu ihren Stärken zurückkehrt, wird das den Wettbewerb sogar noch ankurbeln.

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