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Droht der Stadtautobahn ein erneuter Brückeneinsturz?

Die Nachricht kam überraschend, aber nicht unerwartet. Auf einem Abschnitt des Stadtrings im Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf muss eine weitere Fahrbahn wegen Schäden gesperrt werden. Auf der Brücke, auf der die A100 die Mecklenburgische Straße kreuzt, ist in Richtung Dreieck Funkturm nur einspurig befahrbar. Das hat die Bundesautobahn GmbH nun mitgeteilt. Die Sperrung soll 46 Minuten nach Versand der Pressemitteilung, also an diesem Dienstag um 11 Uhr, in Kraft treten. Dadurch wird sich ein bestehender Engpass auf der A100 verschärfen.

Als die 1969 fertiggestellte, 315 Meter lange Brücke am S-Bahnhof Heidelberger Platz im September einer routinemäßigen Bauwerksprüfung unterzogen wurde, stellten die Ingenieure an der Anschlussstelle Detmolder Straße Korrosionsschäden fest. Diese führten zu weiteren statischen Untersuchungen, teilte die Autobahn GmbH mit.

Zur Entlastung der Brücke und für weitere Untersuchungen musste ab dem 10. Oktober die Außenfahrbahn in Richtung Funkturmdreieck gesperrt werden. Dadurch reduzierte sich die Anzahl der Fahrspuren von drei auf zwei. „In einem Bereich wurden eine abblätternde Betonschale und Korrosionsschäden festgestellt“, teilte die Autobahn GmbH mit. Die Kreuzung Detmolder Straße ist bis auf Weiteres gesperrt.

„Die nun vorliegenden Ergebnisse des Statikgutachtens erfordern weitere Maßnahmen zur Entlastung des Bauwerks. Aus Gründen der Verkehrssicherheit muss die Brücke daher bis auf weiteres einspurig in Richtung Funkturmdreieck befahren werden“, teilte die Autobahn GmH am Dienstag mit. Der äußerste linke Fahrstreifen kann weiterhin genutzt werden, die restlichen Fahrspuren sind nun für den Verkehr gesperrt.

Sperrung auf der A100: Autobahn GmbH warnt vor Staus

Die Autobahn GmbH warnt vor weiteren Staus auf Deutschlands verkehrsreichster Autobahn. „Aufgrund der Fahrbahnsperrung ist auf der A100 in Richtung Dreieck Funkturm mit erheblichen Verkehrsbehinderungen und Staus zu rechnen“, heißt es in der Mitteilung vom Dienstagmorgen.

Nach Angaben des Unternehmens wird an einem Sanierungskonzept gearbeitet. „Informationen zum Sanierungsplan und zur voraussichtlichen Dauer der Verkehrsbeschränkungen werden im Laufe der nächsten Woche bekannt gegeben.“

Schäden am Beton: Am 10. Oktober musste eine Spur auf der A100-Brücke über die Mecklenburgische Straße gesperrt werden. Nun folgte eine weitere Spur.Soeren Stache/dpa

Die kurzfristige Teilsperrung in Schmargendorf erinnert an die inzwischen abgerissene Ringbahnbrücke weiter nördlich. Auch dieses Bauwerk war vorerst teilweise gesperrt, jedoch blieb zuletzt eine Spur befahrbar. Doch am 19. März 2025 musste die Brücke, die über die fünf Ringbahngleise am Autobahndreieck Funkturm in Charlottenburg führt, komplett aus dem Verkehr gezogen werden.

Nach fast 62 Jahren war der Spannbetonbau am Ende. Die 240 Meter lange Spannbetonbrücke musste außer Betrieb genommen werden. „Das Schadensbild und die Einschätzung der Gutachter ließen nichts anderes zu“, sagte Michael Güntner, Leiter der Autobahn GmbH. Die Brückeninspektoren hatten kritische Ermüdungsrisse im Stahlbeton der Hauptbauwerke festgestellt.

Die Ringbahnbrücke wurde im April abgerissen. Der Neubau hat nun begonnen. Auch die benachbarte Westendbrücke soll bis zum Sommer 2027 wieder aufgebaut werden.

Zur Entlastung der Brücke und für weitere Untersuchungen musste ab dem 10. Oktober die Außenfahrbahn in Richtung Funkturmdreieck gesperrt werden. Dadurch reduzierte sich die Anzahl der Fahrspuren von drei auf zwei. „An einer Stelle wurden eine abblätternde Betonschale und Korrosionsschäden festgestellt“, teilte die Autobahn GmbH mit.

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