
Mysteriöse Drohne über NATO-Stützpunkt in Deutschland: Sicherheitsalarm in Geilenkirchen angesichts erhöhter Spannungen durch den Ukraine-Krieg. Behörden reagieren.
Update, 20:32 Uhr: Ein Sprecher der Polizei Heinsberg sagte nach der angeblichen Drohnensichtung: „Alles ist nicht verdächtig.“ Auch ein Nato-Sprecher in Geilenkirchen gab Entwarnung: „Gestern waren hier keine Drohnen.“ Das Drohnen-Erkennungsgerät hat einen Fehler ausgelöst. Anschließend machte sich die Militärpolizei auf den Weg, um die Gegend zu überprüfen. „Das war nicht der Fall, und dann endete es wieder“, erklärte der Nato-Sprecher dpa gemeldet.
Erster Bericht: Geilenkirchen – Ein Sicherheitsvorfall hat am Mittwochabend den strategisch wichtigen NATO-Stützpunkt im nordrhein-westfälischen Geilenkirchen in Alarmbereitschaft versetzt. Nach Angaben von Spiegel Gegen 19 Uhr wurde eine nicht identifizierte Drohne in der Flugverbotszone des Militärstützpunkts registriert. Die unbemannte Rakete soll etwa eine Minute lang in geringer Höhe über der Landebahn des Luftwaffenstützpunkts geflogen sein.

Die Militärpolizei reagierte sofort und informierte die zivilen Behörden. Am Stützpunkt, der als Heimatbasis des Aufklärungsflugzeugs Awacs dient, wurde sofort Alarm ausgelöst. Sowohl militärische als auch zivile Polizeikräfte durchsuchten das weitläufige Gebiet und seine Umgebung. Trotz intensiver Suche konnten weder die Drohne noch Hinweise auf ihren Piloten gefunden werden.
Nach Drohnensichtung über NATO-Stützpunkt in Deutschland werden Maßnahmen ergriffen
Als Vorsichtsmaßnahme ordneten die Verantwortlichen eine „Erhöhung der Schutzmaßnahmen“ an. Das bestätigte ein Sprecher des Stützpunktes Spiegel Am Donnerstag berichtete er über den Vorfall und erklärte, dass das Sensorsystem eine Drohne erkannt habe, woraufhin sofort eine Suchaktion eingeleitet wurde. Er betonte, dass aufgrund der aktuellen „erhöhten Sensibilität“ jede Drohnenmeldung ernst genommen werde. Gleichzeitig räumte er ein, dass möglicherweise ein Fehlalarm des sensiblen Überwachungssystems vorliegen könnte.
Der NATO-Stützpunkt Geilenkirchen ist für Deutschland und das gesamte Bündnis von besonderer Bedeutung. Hier sind mehrere der charakteristischen Awacs-Flugzeuge stationiert – erkennbar an ihrem pilzförmigen Radarsystem am Rumpf. Diese Spezialflugzeuge spielen eine zentrale Rolle bei der Luftüberwachung entlang der Ostflanke der NATO, insbesondere im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg. In dieser Region werden immer wieder verdächtige Drohnenaktivitäten registriert, was die Sicherheitslage zusätzlich verschärft. Der aktuelle Vorfall reiht sich in eine Reihe von Sicherheitsbedenken ein, die in Deutschland seit Beginn des Krieges in der Ukraine zunehmend diskutiert werden. Eine besondere Herausforderung stellen Drohnen dar, da sie relativ leicht zu beschaffen sind und potenziell für Spionage oder Sabotage eingesetzt werden können.
Ukraine-Krieg: Bundesregierung konkretisiert Pläne zur Drohnenabwehr
Nach Drohnensichtungen und Schließungen von Flughäfen in Deutschland hat die Bundesregierung Pläne für eine verbesserte Drohnenabwehr konkretisiert: In diesem Jahr sollen die Spezialeinheiten der Bundespolizei durch eine Drohnenabwehreinheit ergänzt werden. Auch ein geplantes Drohnenabwehrzentrum des Bundes und der Länder soll noch in diesem Jahr in Betrieb gehen. Beides kündigte Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) in Berlin auf Fragen von Journalisten an.
Zuvor hatte das Bundeskabinett dem Entwurf für ein neues Bundespolizeigesetz zugestimmt, das neben Befugnissen zur Drohnenabwehr eine deutliche Ausweitung der Befugnisse der Bundespolizei vorsieht. Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) äußerte sich auf der Plattform
Den Weg frei für Drohnen? Dobrindt begrüßt Reform des Bundespolizeigesetzes
Innenminister Alexander Dobrindt (CSU) bezeichnete die Reform des Bundespolizeigesetzes, die noch der Zustimmung von Bundestag und Bundesrat bedarf, als große Errungenschaft. Drohnen sind in dem 30 Jahre alten Gesetz noch nicht enthalten. Durch neue Paragraphen soll nun gesetzlich klar geregelt werden, dass die Bundespolizei Drohnen in ihren Zuständigkeitsbereichen (z. B. Flughäfen und Bahninfrastruktur) abwehren und auch selbst Drohnen („mobile Sensorträger“) einsetzen kann, beispielsweise bei Demonstrationen. (Quellen: Spiegel, DPA) (lm)