Deutsche Drogerieketten stürmen den Apothekenmarkt! dm will noch in diesem Jahr mit dem Versand von Arzneimitteln aus Tschechien beginnen, berichtet das Handelsblatt. Und: Konkurrenten wie Rossmann und Lidl stehen offenbar bereits in den Startlöchern.
Als die Drogeriekette kündigte am Dienstag an, dass dm bis Ende des Jahres rezeptfreie Medikamente aus dem Nachbarland verschicken will. Das Unternehmen greift damit in einen Milliardenmarkt ein – und ist nicht allein.
Rossmann und Lidl haben ähnliche Pläne
Nach Angaben des „„Handelsblatt“ Auch Rossmann und der Discounter Lidl haben große Ambitionen im Medikamentenversand. Laut Branchenexperten befindet sich die Schwarz-Gruppe, zu der Lidl gehört, noch in den Kinderschuhen. Gespräche mit möglichen Partnern laufen bereits. Auf Nachfrage des „Handelsblatts“ äußerte sich das Unternehmen nicht.
Branchenkreisen zufolge ist Rossmann bereits einen Schritt weiter. Dementsprechend plant die Kette Medikamente über ein Versandzentrum in den Niederlanden – nach dem Vorbild der Marktführer Shop-Apotheke und Doc Morris.
Auch bei Rossmann geht es zunächst nur um den Handel mit rezeptfreien Produkten. Diese unterliegen weniger strengen Vorschriften. Eine Unternehmenssprecherin sagte: „Wir beobachten den Markt genau“, berichtet das „Handelsblatt“. Zu „wettbewerbsrelevanten Fragen oder Spekulationen“ wollen sie sich jedoch nicht äußern.
Milliardenmarkt mit Wachstumspotenzial
Der Markt ist riesig: Der Handel mit rezeptfreien Produkten hat einen Wert von rund 14 Milliarden Euro Medikamente in Deutschland, so Zahlen des Marktforschers Datamed IQ. Der Anteil der Versandapotheken liegt bereits bei rund 25 Prozent – Tendenz steigend.
Doppelt so teuer: Warum sind Pillen online günstiger, Herr Apothekenchef?
Marktexperten gehen davon aus, dass dm bereits im nächsten Jahr zu den zehn größten Anbietern gehören wird. Es ist jedoch noch ein langer Weg, bis wir die führenden Versandapotheken in den Niederlanden erreichen.