Drei Ergebnisse gelöscht
Bob-Gigant Friedrich bleibt offenbar um seinen Gesamtweltcup-Triumph gebracht
16. Oktober 2025, 7:20 Uhr
Im Bobsport ist Francesco Friedrich das Maß aller Dinge; Der Deutsche ist nahezu unschlagbar. Doch nun verliert er offenbar den Weltcup-Gesamtsieg im Zweierbob – weil sein Anschieber gedopt war.
Einem Medienbericht zufolge wurde Francesco Friedrich nach dem positiven Dopingtest seines Anschiebers Simon Wulff der Gesamtweltcup im Zweierbob aberkannt. Dem ZDF liegt deshalb ein Schreiben des Internationalen Bob- und Skeleton-Verbandes IBSF vor, wonach sämtliche Einzelwettkampfergebnisse Wulffs gelöscht werden sollen – darunter auch die Medaillen und Preisgelder. Der Sieg im Gesamtweltcup geht anschließend an Friedrichs Konkurrenten Johannes Lochner, der Sachse, der in den letzten Jahren im kleinen und großen Schlitten nahezu unschlagbar war, rutscht auf den dritten Platz zurück.
Ex-Sportler Wulff hatte in der Vorsaison mit dem viermaligen Olympiasieger Friedrich Siege im Zweierbob in Altenberg und Sigulda (Lettland) sowie einen zweiten Platz im Viererbob in Winterberg gefeiert, bevor sein positiver Test bekannt wurde.
Beim Auftakt der Weltmeisterschaft 2024 in Altenberg wurde bei Wulff der Stoff Methylhexanamin nachgewiesen. Im Training ist dies erlaubt, im Wettkampf jedoch verboten. Er hat stets bestritten, es wissentlich genommen zu haben.
Kritik von Lochner
Nach seinem positiven Befund im Dezember letzten Jahres wurde Wulff rückwirkend für 21 Monate bis September 2026 gesperrt. Die internationale Kontrollagentur ITA teilte zu dem Fall mit: „Es liegen zwar keine Anhaltspunkte dafür vor, dass der mitwirkende Athlet den Dopingverstoß vorsätzlich begangen hat. Allerdings konnte er trotz erheblicher Bemühungen die Herkunft der in seiner Probe nachgewiesenen verbotenen Substanz nicht ermitteln.“
Damit wird der 24-Jährige dem Bob-Dominator Friedrich bei den Olympischen Winterspielen im Februar 2026 nicht zur Verfügung stehen. Er wird erst am 7. September 2026 wieder an den Start gehen können.
Unterdessen kritisierte Lochner, dass Friedrichs gesamtes Team erst in Altenberg disqualifiziert wurde. Denn Wulff war noch im Zweierbob von Friedrich in Sigulda und im Viererbob in Winterberg unterwegs. Allerdings ist es unwahrscheinlich, dass auch diese Ergebnisse nachträglich angepasst werden.