Ein Wahlwerbespot mit der Stimme von Julia Roberts, der Wählerinnen dazu aufruft, Kamala Harris zu unterstützen, sorgt in den USA für Kontroversen.
Ein neuer Wahlwerbespot, in dem die Schauspielerin Julia Roberts zur Unterstützung der demokratischen Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris aufruft, hat in den USA für Debatten gesorgt. Der von der Organisation Vote Common Good produzierte Spot soll weibliche Wähler ansprechen. Es soll Frauen dazu ermutigen, für Harris zu stimmen, unabhängig von den politischen Ansichten ihrer Ehemänner.
Im Clip ist Roberts Stimme zu hören: „An dem einzigen Ort in Amerika, wo Frauen noch das Wahlrecht haben, können Sie wählen, wie Sie wollen. Und niemand wird es jemals erfahren.“ Die Szene zeigt eine Frau, die nach der Stimmabgabe ihren Mann trifft, der sie fragt, ob sie die „richtige Wahl“ getroffen habe. Die Frau zwinkert dann einem anderen Wähler zu und antwortet: „Natürlich, Liebling.“
Indirekt bezieht sich der Werbespot auch auf die Frage des Abtreibungsrechts, das als zentrales Thema im aktuellen Wahlkampf gilt. Lesen Sie hier mehr darüber. Nur wenige Tage vor der Wahl liegt Trump bei den männlichen Wählern laut aktuellen Umfragen klar an der Spitze, während Harris bei den weiblichen Wählern vorne liegt.
Konservative Stimmen aus dem republikanischen Lager kritisierten den Werbespot scharf. Der Moderator von Fox News, Jesse Watters, kommentierte, dass die Vorstellung, dass eine Frau ihre politischen Entscheidungen vor ihrem Ehemann verheimlicht, „genauso schlimm wie eine Affäre“ sei.
Der konservative politische Aktivist Charlie Kirk sagte in einer Show mit der ehemaligen Fox-Moderatorin Megyn Kelly auch, dass die Vorstellung, dass eine Frau ihren Mann wegen ihrer Wahl belüge, „ekelhaft“ sei und das Vertrauen in die Ehe untergrabe.
Die ehemalige republikanische Abgeordnete Liz Cheney, eine scharfe Kritikerin von Trump, kritisierte Kirks Reaktion und nannte ihn einen „Idioten“. In einem Social-Media-Beitrag forderte sie Frauen auf, bei der Wahl für Harris zu stimmen.
Vote Common Good verteidigte das Video gegen die Kritik und sagte, dass die Empörung einiger Männer „die Botschaft des Spots bestätigt“. Geschäftsführer Doug Pagitt sagte, das Werbevideo solle die Menschen dazu ermutigen, bei der Wahl ihr eigenes Gewissen zu nutzen und sich nicht von den Erwartungen anderer beeinflussen zu lassen.
Roberts sprach sich im Wahlkampf öffentlich für Harris und ihren Mitstreiter Tim Walz aus. Die 57-jährige Schauspielerin unterstützte die Kampagne des Paares mit Auftritten in ihrem Heimatstaat Georgia.