„Die Vorwürfe haben den gesamten Verein massiv erschüttert“

Nach den Missbrauchsvorwürfen gegen einen ehemaligen BVB-Mitarbeiter bezieht Geschäftsführer Lars Ricken Stellung.

Berichte über schwere Missbrauchsvorwürfe gegen einen ehemaligen Mitarbeiter von Borussia Dortmund beschäftigen den Verein weiterhin. Nun hat sich Sportdirektor Lars Ricken dazu geäußert.

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„Die Vorwürfe haben den gesamten Verein massiv erschüttert“, sagte Ricken im Interview mit dem Sportbild.

Ricken: „Wir verurteilen jede Form von sexualisierter Gewalt“

„Wir wollen alle mutmaßlichen Betroffenen bestmöglich unterstützen und haben entsprechend gehandelt und eine externe Wirtschaftsprüfungsgesellschaft mit der Bearbeitung aller Hinweise und Vorfälle beauftragt“, ergänzte Ricken mit Blick auf ein Hinweisgebersystem auf der BVB-Homepage.

„Wir verurteilen jede Form von sexualisierter Gewalt, so etwas hat weder beim BVB noch in der Gesellschaft Platz. Der Verein wird den Prozess mit allen verfügbaren Ressourcen, Dokumenten und Zugangsmöglichkeiten vollumfänglich unterstützen“, betonte Ricken weiter.

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Hintergrund sind Vorwürfe des „sexualisierten Missbrauchs“ durch eine ehemalige Mitarbeiterin, über die mehrere Medien berichteten.

BVB gibt nach schweren Vorwürfen Stellungnahme ab

Hierzu hatte sich der Verein bereits Anfang Oktober geäußert. Demnach wurden in den Jahren 2010 und 2023 entsprechende Vorwürfe gegen diesen Mitarbeiter erhoben.

Bis heute bestreite er jegliche Schuld und es gelte die Unschuldsvermutung, teilte der BVB mit. Dennoch habe der Verein nach Bekanntwerden des zweiten entsprechenden Vorwurfs im Jahr 2023 „das bestehende geringfügige Arbeitsverhältnis mit dem Mitarbeiter gekündigt“ und dafür gesorgt, „dass er den Verein verlässt“.

Der BVB betonte in seiner Stellungnahme, dass er „zu keinem Zeitpunkt eine finanzielle oder vergleichbare Gegenleistung erbracht“ habe.

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Die Vorwürfe reichen weit zurück

In den 1990er-Jahren soll der Mitarbeiter „versucht haben, auf einen damals volljährigen jungen Spieler zuzugehen“, hieß es 2010 beim BVB.

Der BVB habe dies „sehr ernst genommen und sich intensiv um eine Klärung durch den Vereinsvorstand bemüht.“ Der „längst zurückliegende“ Sachverhalt ließ sich jedoch nicht belegen, auch weil der ehemalige Spieler keine Strafanzeige erstattete.

13 Jahre später teilte der Verein mit, man sei über einen weiteren Vorwurf gegen denselben ehemaligen Mitarbeiter informiert worden. Dieser „zusätzliche, angebliche Sachverhalt“ ereignete sich „vor vielen Jahrzehnten“ und ist „dem Privatleben des ehemaligen Mitarbeiters zuzurechnen“. Der Verein wurde über sein Hinweisgebersystem informiert.

Mit Sportinformationsdienst (SID)