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Die USA wollen den G20-Gipfel in Südafrika boykottieren

Stand: 8. November 2025 01:18 Uhr

US-Präsident Trump wirft Südafrika Menschenrechtsverletzungen vor und kündigte bereits vor Monaten an, nicht zum G20-Gipfel dorthin zu reisen. Nun sieht es sogar so aus, als würde am Ende des Monats kein US-Vertreter an dem Treffen teilnehmen.

US-Präsident Donald Trump droht Südafrika diesen Monat mit einem US-Boykott des G20-Gipfels in Johannesburg. In einem Beitrag auf der Plattform Truth Social warf der Republikaner dem Land vor, weiße Bauern zu töten und ihr Land illegal zu beschlagnahmen. Beweise legte Trump nicht vor und fuhr fort: „Solange diese Menschenrechtsverletzungen andauern, wird sich kein Vertreter der US-Regierung beteiligen.“ Trump nannte es eine „Schande“, dass der G20-Gipfel in Südafrika stattfindet.

Vance sollte kommen

Trump hatte seine Teilnahme bereits Anfang September abgesagt. Stattdessen wollte er Vizepräsident JD Vance schicken. Doch mit Trumps neuer Drohung ist nun unklar, ob es dazu überhaupt kommen wird.

Zur Gruppe der führenden Industrie- und Schwellenländer (G20) gehören 19 Staaten, die Europäische Union und die Afrikanische Union. Zu den Ländern zählen die großen westlichen Demokratien wie die USA, Deutschland und Großbritannien, aber auch autoritäre Staaten wie Russland, China und Saudi-Arabien. Der Gipfel ist für den 22. und 23. November geplant.

Unbegründete Vorwürfe: Trump sprach bereits von „Völkermord“

Zwischen den Vereinigten Staaten und Südafrika gibt es seit langem politische Differenzen. Der US-Präsident beklagt immer wieder die Diskriminierung weißer Minderheiten in Südafrika, insbesondere der sogenannten Afrikaner, die Nachkommen niederländischer Siedler sind. Bis Anfang der 1990er Jahre führten sie das rassistische Apartheidregime in Südafrika an, das die schwarze Bevölkerungsmehrheit systematisch diskriminierte.

Im Mai führte Trump während seines Besuchs im Weißen Haus den südafrikanischen Präsidenten Cyril Ramaphosa öffentlich vor. Der US-Präsident hat seinen Gast bereits mit unbegründeten Vorwürfen bombardiert, Südafrika begehe einen „Völkermord“ an weißen Bauern. Die südafrikanische Regierung besteht ihrerseits darauf, dass Weiße in ihrem Heimatland keiner Verfolgung ausgesetzt sind. Experten widersprechen auch Trumps Darstellung eines angeblichen Völkermords in Südafrika.

Letzte Woche erklärten die USA, dass sie die Aufnahme von Flüchtlingen massiv einschränken würden und weißen Südafrikanern oder anderen „Opfern illegaler oder ungerechtfertigter Diskriminierung in ihren jeweiligen Heimatländern“ Vorrang eingeräumt werden solle. Südafrika reagierte mit scharfer Kritik auf die Ankündigung aus Washington.

Trump ist Gastgeber des nächsten Gipfels in Miami

Trump beendete seinen Beitrag auf Truth Social mit der Aussage, er freue sich auf seine Rolle als Gastgeber des nächsten G20-Gipfels in Miami, Florida, USA. Nach seinen früheren Aussagen wird eines seiner Golfresorts Gastgeber des Gipfels sein.

Der US-Präsident hatte damals versichert, dass damit kein Geld verdient werden würde. Der Luxuskomplex Doral in der Nähe von Miami liegt ganz in der Nähe eines Flughafens und sei „der beste Standort“ für den Gipfel im Dezember 2026. Die „Washington Post“ berichtete damals, dass Trump in seiner ersten Amtszeit geplant haben soll, dort einen G7-Gipfel auszurichten – doch es gab Kritik von vielen Seiten.

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