Fragiler Waffenstillstand
Aktualisiert am 19. Oktober 2025, 6:49 Uhr
Nur eine Woche nach der Einigung zwischen Israel und Hamas warnen die USA vor einem geplanten Angriff von Islamisten auf palästinensische Zivilisten.
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Das US-Außenministerium hat die Garantiemächte des Gaza-Friedensplans über glaubwürdige Berichte informiert, die auf eine Verletzung des bestehenden Waffenstillstands hinweisen. Die Hamas plant angeblich einen Angriff auf palästinensische Zivilisten.
Das US-Außenministerium warnt vor einem „unmittelbar bevorstehenden“ geplanten Angriff der islamistischen Gruppe Hamas auf palästinensische Zivilisten. Die USA hätten die Garantiemächte des Gaza-Friedensplans über „glaubwürdige Berichte“ informiert, die auf einen Verstoß gegen den bestehenden Waffenstillstand hindeuteten, erklärte das Ministerium. Ein solcher Angriff würde „einen direkten und schwerwiegenden Verstoß gegen das Waffenstillstandsabkommen darstellen“ und den Fortschritt im Friedensprozess untergraben.
Der Erklärung zufolge fordern die Garantiemächte die Hamas auf, „ihren Verpflichtungen aus dem Waffenstillstandsabkommen nachzukommen“. Weiter heißt es: „Wenn die Hamas diesen Angriff durchführt, werden Maßnahmen zum Schutz der Menschen in Gaza und zur Wahrung des Waffenstillstands ergriffen.“
Die Vereinigten Staaten und die anderen Garantiemächte setzen sich weiterhin dafür ein, die Sicherheit der Zivilbevölkerung zu gewährleisten, die Ruhe vor Ort aufrechtzuerhalten und Frieden und Wohlstand für die Menschen in Gaza und der gesamten Region zu fördern.
Trump drohte, die Hamas zu töten
Nach rund zwei Jahren Krieg im Gazastreifen einigten sich Israel und Hamas vor einer Woche bei indirekten Gesprächen in der ägyptischen Küstenstadt Sharm el-Sheikh auf die erste Phase des kürzlich von US-Präsident Trump vorgelegten Friedensplans.
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Trump drohte der islamistischen Hamas am Donnerstag mit dem Tod, sollte die Terrororganisation weiterhin Menschen im Gazastreifen töten. In diesem Fall „haben wir keine andere Wahl, als hineinzugehen und sie zu töten“, schrieb der Republikaner auf Truth Social. Auf Nachfrage im Weißen Haus stellte er später klar, dass keine US-Truppen in den Gazastreifen eindringen dürften. Es gibt Leute „ganz in der Nähe“, die das tun würden – damit ist wahrscheinlich die israelische Armee gemeint. Sie könnten es leicht schaffen, aber unter der Schirmherrschaft der USA, betonte er.
Zuvor hatten Berichte über Tötungen durch Hamas-Kämpfer im Gazastreifen für internationale Empörung gesorgt.
Der Gaza-Krieg wurde durch das schlimmste Massaker in der Geschichte Israels durch Terroristen der Hamas und anderer extremistischer palästinensischer Organisationen ausgelöst. Am 7. Oktober 2023 wurden auf israelischer Seite nahe der Grenze zum Gazastreifen rund 1.200 Menschen getötet und mehr als 250 verschleppt. Israel reagierte mit massiven Angriffen aus der Luft und am Boden. Nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde wurden mehr als 67.000 Menschen getötet. (dpa/bearbeitet von lla)