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Die Ukraine greift die tragende Säule der russischen Wirtschaft an

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Die ukrainische Armee setzt ihre Drohnenangriffe auf russische Raffinerien fort. Ziel bleibt es, die russische Wirtschaft zu schwächen.

Moskau – Die Ukraine hat erneut die Ölraffinerie in Saratow angegriffen. Damit ist die Raffinerie in Saratow bereits zum dritten Mal im Visier Kiews. Auf Telegram-Kanälen kursieren Aufnahmen von Explosionen und Bränden. Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums hat die russische Armee 64 ukrainische Drohnen abgeschossen, davon 29 über der Region Saratow.

Ukraine greift erneut russische Ölanlage an – wichtige Raffinerie offenbar getroffen

Ukrainische Militäroffiziere berichteten, dass der Angriff möglicherweise einen Brand im Bereich der Ölverarbeitungsanlagen ELOU-AVT-6 ausgelöst habe. Dieses System gilt als Schlüsselkomponente in der Ölverarbeitung. Die Ölraffinerie Saratow ist eine der ältesten Ölverarbeitungsanlagen Russlands und versorgt die russischen Streitkräfte mit Treibstoff.

Die Anlage wurde bereits am 16. Oktober 2025 und am 20. September 2025 angegriffen. Am 11. August 2025 musste die Raffinerie in Saratow die Anlage nach einem nächtlichen Drohnenangriff aus der Ukraine vorübergehend schließen. Wie immer können Informationen der Armee, Telegram-Postings und -Aufzeichnungen nicht abschließend überprüft werden.

Die Ukraine greift erneut eine russische Ölanlage an. © © IMAGO / ZUMA Press

Die Ölraffinerie in Saratow produziert laut Kiewunabhängig über 20 verschiedene Erdölprodukte, darunter Benzin, Diesel, Heizöl und Bitumen. Seine Raffineriekapazität lag im Jahr 2023 bei 4,8 Millionen Tonnen. Angesichts der zunehmenden Treibstoffprobleme dürfte jeder Angriff auf eine wichtige Raffinerie für Unruhe sorgen.

Russlands Wirtschaft leidet nach den Anschlägen in der Ukraine unter Treibstoffmangel

Da die Ukraine regelmäßig Angriffe auf russische Ölraffinerien verübt, hat sich die Treibstoffknappheit in Russland verschärft. Besonders gravierend ist die Versorgungsknappheit in den russischen Städten Arsenjew, Ussurijsk und dem Dorf Tschugujewka. Der Treibstoff aus den dortigen Zapfsäulen sei „verschwunden“, berichtet das Portal PrimaMedia. Andere Medien berichten von langen Autoschlangen an Tankstellen in Primorje. Anwohner beschweren sich darüber, dass viele Tankstellen geschlossen haben und die geöffneten Tankstellen kein Benzin mehr haben.

Selbst auf der annektierten Halbinsel Krim gibt es Engpässe. Die Regierung hat sich bereits zur Situation geäußert und versucht, die Bevölkerung zu beruhigen. „Gemeinsam mit der Regierung ergreifen wir alle möglichen Maßnahmen, um die benötigten Treibstoffmengen zu beschaffen und die Preise zu stabilisieren“, sagte Sergej Aksjonow im August 2025 mit Blick auf den Treibstoffmangel auf der Krim.

Neben der Ukraine haben auch die USA Putins Öl im Visier – die Sanktionen treffen die russische Wirtschaft

Zudem schränken westliche Sanktionen die russischen Ölexporte ein, was die Kriegseinnahmen von Kremlchef Wladimir Putin schmälert. Russland hat Probleme, Abnehmer für den Rohstoff zu finden, vor allem weil selbst treue Handelspartner nach den jüngsten US-Sanktionen kein russisches Öl mehr kaufen wollen. Indien und China haben angekündigt, Lieferungen der sanktionierten Raffinerien Rosneft und Lukoil nicht anzunehmen oder diese deutlich zu reduzieren. Hintergrund ist eine von Donald Trump erlassene Anordnung, die jeglichen Handel mit Rosneft und Lukoil verbietet.

Im Oktober 2025 werden die Ölexporte aus den Westhäfen Primorsk, Ust-Luga und Noworossijsk trotz des Sanktionsdrucks voraussichtlich rund 2,33 Millionen Barrel pro Tag betragen, wie aus Daten des Unternehmens LSEG hervorgeht, die im Einklang mit dem überarbeiteten Monatsprogramm Russlands stehen. (Quellen: Kyivindependent, Moscow Times, Reuters (bohy))

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