• Internationale Nachrichten
  • Lokalnachrichten
  • Politische Nachrichten
  • Sport Nachrichten
  • Unterhaltung
  • Wirtschaftsnachrichten
Nachrichtenportal Deutschland
  • Internationale Nachrichten
  • Lokalnachrichten
  • Politische Nachrichten
  • Sport Nachrichten
  • Unterhaltung
  • Wirtschaftsnachrichten
No Result
View All Result
  • Internationale Nachrichten
  • Lokalnachrichten
  • Politische Nachrichten
  • Sport Nachrichten
  • Unterhaltung
  • Wirtschaftsnachrichten
No Result
View All Result
Nachrichtenportal Deutschland
No Result
View All Result

Die stillen Zeugen von Buchenwald: Objekte, die Geschichte erzählen

Amelia by Amelia
November 2, 2025
in Lokalnachrichten
Die stillen Zeugen von Buchenwald: Objekte, die Geschichte erzählen

Drahtkörbe im Wald: Wo die Geschichte still ruht

Manche Gegenstände wirken banal, etwa Porzellanscherben oder Zahnbürsten, die bei Ausgrabungen auf ehemaligen Lagermülldeponien zum Vorschein kommen. „Nicht alles hat wissenschaftliche Relevanz“, sagt Kirsten. Um die Balance zwischen Bewahren und Wegbewahren zu wahren, lagert die Gedenkstätte solche Funde auch in Drahtkörben im Wald – beschriftet und zugänglich, jedoch ohne Anspruch auf „museale Ewigkeit“.

Andere Stücke seien schwer zu ertragen, gibt er zu und erzählt mir von Haut- und Organpräparaten aus der Lagerpathologie, einem angeblichen Schrumpfkopf, der sich nach einer Untersuchung als Fälschung herausstellte. „Der Umgang damit ist immer ein Balanceakt – wissenschaftlich, moralisch, ethisch.“

Eine Flaschenpost aus der Vergangenheit

Manche Exponate seien auch unverzichtbar, sagt Kirsten. Sie veranschaulichen zentrale Aspekte des Lagerlebens: Ernährung, Zwangsarbeit, Hinrichtungen. „Wir haben einen originalen Galgen aus dieser Zeit, keine Nachbildung“, sagt Kirsten. „Es spricht für sich – aber ohne Kontext bleibt jedes Objekt stumm.“ Deshalb ist jedes Werk der Ausstellungen auf dem Ettersberg mit Biografien, Zitaten und Hintergrundinformationen verknüpft. „Gegenstände leben von ihren Geschichten. Die Jacke eines Häftlings zum Beispiel sagt nur dann etwas aus, wenn man weiß, wem sie gehört.“

Auch die Geschichte eines Schiffsmodells zeigt, wie viel Gegenstände zum Sprechen gebracht werden können. Eine Berliner Rentnerin wollte das alte Modellschiff ihrer Nachbarin entsorgen – zu groß, zu alt, zu muffig. Beim Zerschlagen fiel ein winziges Stück Papier heraus, datiert auf März 1939: eine Nachricht von drei Häftlingen, die das Modell angefertigt hatten. Sie schrieben: „Oh Buchenwald, ich kann dich nicht vergessen, denn du bist mein Schicksal. Wir haben das kleine Schiff in einer Zeit gebaut, die nie vergessen wird. Im Lager herrscht Typhus.“

Die Frau schickte die Stücke und den Zettel zur Gedenkstätte. „Der Zettel ist natürlich viel wichtiger als das Schiff“, sagt Kirsten. „Es war wie eine Flaschenpost aus der Vergangenheit.“ Seitdem bewahrt das Museum das Modell in Einzelstücken auf – zusammen mit der Botschaft, die es zu einem einzigartigen Zeugnis der Haftgeschichte macht.

Die Welt der Täter

Er führt weiter aus, dass die Sammlung zunehmend Objekte aus der Welt der Täter umfasst. Angehörige ehemaliger SS-Männer brachten oft zögernd Familienerbstücke mit. „Aber gerade hierher zu kommen zeigt, wie rücksichtsvoll sie mit ihrer Familiengeschichte umgehen“, sagt Kirsten. „Manchmal spürt man, wie schwer es für sie ist. Aber gerade diese Dinge sind wichtig, weil sie zeigen, wie nah die Welt der Täter und der Alltag im Lager beieinander lagen.“ Zu den Sammlungsstücken zählen beispielsweise eine im Lager geschnitzte und mit Runen verzierte sogenannte „Sippenwiege“ für Kinder von SS-Offizieren aus Eichenholz oder Alltagsgegenstände wie ein Babylaufstall.

Vom Schmerz getragen: Wie Nachkommen die Vergangenheit zum Sprechen bringen

Für Kirsten sind es nicht nur die Objekte, die eine Wirkung haben. Er erinnert sich auch an die Begegnungen mit den Menschen, die Sammlungsgegenstände nach Buchenwald bringen. Wie in Kroatien, wo der Sohn eines Häftlings den Nachlass seines vom Jugoslawienkrieg traumatisierten Vaters übergab. „Man spürt, wie viel Geschichte in den Familien weiterlebt“, sagt er. Kirsten wird immer wieder von Menschen kontaktiert, die Erinnerungsstücke spenden oder über ihre Familiengeschichte sprechen möchten.

Viele bringen Gegenstände mit, die jahrzehntelang in Schubladen oder auf dem Dachboden gelegen haben, und möchten, dass sie wieder an den richtigen Ort gebracht werden. „Die meisten, die hierher kommen, sind sehr freundliche, freundliche Menschen“, sagt Kirsten. „Aber viele Menschen sind durch die Ereignisse in ihren Familien schwer belastet.“

Previous Post

Nvidia, Blackrock, OpenAI: Trump soll einige seiner Ballsaal-Finanzierer versteckt haben

Next Post

DFB-Pokal: HSV im Achtelfinale gegen Holstein Kiel, St. Pauli in Gladbach

Nachrichtenportal Deutschland

© 2024 Mix9P

  • Home
  • Conditions d’utilisation
  • Kontaktiere uns
  • DMCA
  • Datenschutzrichtlinie
  • Cookie-Datenschutzrichtlinie

Social icon element need JNews Essential plugin to be activated.
No Result
View All Result
  • Internationale Nachrichten
  • Lokalnachrichten
  • Politische Nachrichten
  • Sport Nachrichten
  • Unterhaltung
  • Wirtschaftsnachrichten

© 2024 Mix9P