
Die Güterverkehrssparte der Deutschen Bahn steht vor einem Stellenabbau: Bis 2029 sollen 5.000 Arbeitsplätze wegfallen – deutlich mehr als bisher angenommen. Der Grund sind langfristige Verluste und strengere Auflagen der EU-Kommission.
Die Güterverkehrssparte der Deutschen Bahn muss deutlich mehr Stellen abbauen als bisher angenommen. Basierend auf aktuellen Wirtschaftsprognosen rechnet DB Cargo bis 2029 mit einem Verlust von 5.000 Arbeitsplätzen, teilte das Unternehmen mit. Damit verstärkt sich der bisher erwartete Stellenabbau durch die Transformation von DB Cargo.
Bisher wurde mit den Betriebsräten lediglich der Abbau von 2.300 Stellen vereinbart. Ein Großteil der zusätzlichen Stellen wird in der Verwaltung wegfallen, aber auch der operative Bereich wird betroffen sein.
Ruhestand, Jobwechsel und Programm beenden
Der Stellenabbau soll vor allem durch natürliche Fluktuation erreicht werden, so DB Cargo-Chefin Sigrid Nikutta. „Bereits im Jahr 2024 werden rund 1.000 Mitarbeiter das Unternehmen verlassen haben, vor allem weil die Mitarbeitergeneration der Babyboomer nun in den Ruhestand geht.“
Rund 650 Kolleginnen und Kollegen haben innerhalb des Bahnkonzerns bereits neue Stellenangebote erhalten. Weitere 700 Mitarbeiter würden das Unternehmen im Rahmen eines freiwilligen Exit-Programms verlassen. Aus Cargo-Sicht reduziert sich damit der verbleibende Stellenabbaubedarf in den nächsten fünf Jahren auf rund 2.650 Stellen.
DB Cargo schreibt seit Jahren Verluste
Das Unternehmen schreibt seit Jahren hohe Verluste. Nach einem Beschluss der EU-Kommission dürfen diese künftig nicht mehr vom Mutterkonzern verrechnet werden. DB Cargo hat nun bis 2026 Zeit, aus der Verlustzone herauszukommen. Deshalb ringen das Unternehmen, die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) und die Betriebsräte seit Monaten um ein weitreichendes Sparprogramm.
Im Oktober einigten sich alle Seiten auf den Abbau von zunächst 2.300 Stellen. Allerdings hatte Nikutta stets betont, dass auch andere Arbeitsplätze betroffen sein könnten. DB Cargo beschäftigt nach eigenen Angaben rund 31.000 Mitarbeiter.