Mitch McConnell, ehemaliger republikanischer Mehrheitsführer im US-Senat, kritisierte: „Wenn man sagen muss, dass es kein ‚Zeichen nachlassenden Engagements‘ ist, dann ist es wahrscheinlich genau das“, zitierte ihn die „New York Times“. Seiner Meinung nach würde ein Rückzug aus Europa die Abschreckung im Indopazifik nicht fördern, „da Russland und China zusammenarbeiten, um uns zu untergraben“.
Auch der ehemalige US-Diplomat Daniel Fried, einer der Architekten der US-Osteuropapolitik nach dem Kalten Krieg, äußerte in der Kyiv Post Kritik. „In der Trump-Welt gibt es immer eine Möglichkeit, eine Entscheidung zu ändern, okay? Nichts ist jemals endgültig“, sagte Fried. Mit Blick auf die Pläne des Kongresses betonte er: „Ich denke, dass Vorsitzender Turner und Senator Wicker Recht haben, wenn sie weiter Druck machen.“
Fried äußerte die Hoffnung, dass die abschließende Überprüfung der US-Truppenpräsenz nicht zu einer erheblichen Truppenreduzierung führen werde: „Ich hoffe, dass die Ergebnisse nur symbolische Abzüge umfassen – und keine umfassende Reduzierung.“
Nach Informationen westlicher Diplomaten, die von der Kyiv Post zitiert werden, plant das Pentagon ab Dezember auch Truppenreduzierungen in Bulgarien, Ungarn und der Slowakei. Der Gesetzesvorschlag im Kongress könnte nun zu einem politischen Showdown zwischen dem Parlament und dem Weißen Haus führen.
