Güstrow. Was seit Tagen angedeutet wurde, hat sich nun bestätigt: Bei der Leiche des Kindes, die am Dienstag am Rande eines Waldgebietes bei Klein Upahl entdeckt wurde, handelt es sich definitiv um den vermissten, achtjährigen Fabian aus Güstrow. Das habe die Auswertung einer DNA-Analyse in der Rostocker Rechtsmedizin ergeben, bestätigte Oberstaatsanwalt Harald Nowack gegenüber der „Ostsee-Zeitung“ (OZ). „Wir haben jetzt die traurige Gewissheit“, sagte der Ermittler.
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Auch die Autopsie des aufgefundenen Jungen ergab Gewalt. Das hatte die Staatsanwaltschaft Rostock bestätigt. Die Ermittler gehen davon aus, dass eine Straftat begangen wurde.
Vermisster Fabian: Angst, Unsicherheit – und die Frage nach dem Warum
Nachdem in einem Waldstück bei Klein Upahl im Landkreis Rostock die Leiche eines Kindes gefunden wurde, sind Anwohner fassungslos. Die Polizei geht von einer Straftat aus. Im Dorf herrscht großes Mitgefühl und Unsicherheit. Denn bislang konnte kein Verdächtiger ermittelt werden.
Die Ermittlungen konzentrieren sich derzeit auf einen Teich in der Gegend, in der die Leiche gefunden wurde. Nach Angaben eines dpa-Bildreporters pumpten Feuerwehrleute am Freitag den Teich ab, während die Polizei das Wasser mit einem Gerät absuchte, das wie ein Metalldetektor aussah. Nach dem Leichenfund am Dienstag wurde das Gebiet zunächst abgesperrt und intensiv durchsucht. Danach ist die Polizei tatsächlich abgereist. Am Donnerstagmorgen waren keine Polizeikräfte vor Ort.
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Im Zuge der Ermittlungen hätten sich Erkenntnisse ergeben, dass „vielleicht noch Referenzobjekte gefunden werden können“, sagte der Rostocker Staatsanwalt Harald Nowack. „Das war bis gestern noch nicht absehbar und jetzt hat sich das geändert.“ Nähere Angaben zu der Art der Gegenstände, die möglicherweise noch gefunden werden könnten, machte er nicht.

Ein Spaziergänger entdeckte die Leiche eines Kindes in der Nähe von Klein Upahl
Nach Angaben des Radiosenders „Ostseewelle“ gibt es noch weitere neue Informationen: Bei der Frau, die die Leiche des Kindes in Klein Upahl gefunden hat, soll es sich um die Ex-Freundin des Vaters handeln. Ein ehemaliger Kriminalbeamter sagte dem Sender, dass dies die Spuren des 29-Jährigen am Fundort der Leiche erklären würde.
Bisher war nur von einem Spaziergänger die Rede, der die Beamten am Dienstag über den Fund informierte. Die Frau selbst und ein Bekannter wurden mehrfach von der Polizei vernommen – sie gelten laut Ostseewelle jedoch nicht als Tatverdächtige. Oberstaatsanwalt Harald Nowack sagte der OZ: „Das bestätige ich nicht.“
Auch unser Netzwerkpartner „Ostsee-Zeitung“ berichtet kontinuierlich über den Fall.
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Fabian ist am Freitag verschwunden
Der Achtjährige verschwand am 10. Oktober und wurde noch am Abend desselben Tages von seiner Mutter als vermisst gemeldet.
Zunächst wurde angenommen, dass der Junge am Tag seines Verschwindens zu seinem Vater wollte, der getrennt von seiner Mutter südlich von Güstrow lebt. Spürhunde konnten Fabians Spur bis zum Güstrower Busbahnhof verfolgen und sie in der Nähe des Hauses seines Vaters wieder aufspüren, bevor sie erneut verloren ging.

Auch Seen wurden abgesucht. Am Inselsee am Ortsrand von Güstrow sind Leichenspürhunde eingetroffen. Taucher fanden dort jedoch nichts.
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Große Anteilnahme in Güstrow – Kerzen und Kuscheltiere für Fabian
Der Vermisstenfall und der Fund des toten Kindes sorgten über die Stadtgrenzen hinaus für Fassungslosigkeit und Trauer.
Am Dienstagabend drückten Hunderte Güstrower bei einem Gottesdienst ihr Beileid aus. Als Zeichen der Anteilnahme stellten sie Kerzen und Stofftiere vor der Marienkirche auf.
RND/dpa/jst