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Die Linkspartei wurde erneut nicht in den parlamentarischen Kontrollausschuss gewählt

Stand: 6. November 2025 18:27 Uhr

Der Parlamentarische Kontrollausschuss überwacht die Geheimdienste – und tut dies auch weiterhin ohne die Linkspartei. Nachdem Fraktionschef Reichinnek bereits gescheitert war, scheiterte auch der neue Kandidat Bünger bei der Wahl.

Die Linkspartei ist im Bundestag erneut mit einem Kandidaten bei der Wahl für den Ausschuss zur Überwachung der Geheimdienste gescheitert. Weder die Linkspartei noch die AfD sind weiterhin im sogenannten Parlamentarischen Kontrollgremium (PKGr) vertreten.

Die Abgeordnete Clara Bünger erhielt in einer geheimen Abstimmung nur 271 Stimmen, das waren 45 zu wenig, um einen Platz in der PKGr zu erhalten. 285 Abgeordnete stimmten gegen Büngers Aufnahme, 20 enthielten sich.

Nur ein Vertreter der Opposition

Bereits im Juni war Linkspartei-Chefin Heidi Reichinnek als Kandidatin gescheitert. Auch die damals nominierten AfD-Kandidaten Martin Hess und Gerold Otten verfehlten die nötige Mehrheit.

Neben drei Unionsabgeordneten und zwei SPD-Vertretern sitzt derzeit nur ein Vertreter der Opposition im Ausschuss, der Grünen-Abgeordnete Konstantin von Notz.

Die Linkspartei übt scharfe Kritik an der Union

Der Parlamentarische Kontrollausschuss überwacht die Geheimdienste, hat Zugriff auf sensible Informationen und tagt daher unter strenger Geheimhaltung in einem abhörsicheren Raum. Die Mitglieder werden von ihren Fraktionen nominiert, müssen aber auch im Bundestag gewählt werden. Die AfD war in den letzten Jahren nicht im Kontrollgremium, die Linkspartei hingegen schon.

Linken-Fraktionschef Sören Pellmann kritisierte das Wahlergebnis. „Die Linke im Bundestag ist ein wichtiger Teil der demokratischen Opposition“, erklärte der Leipziger Abgeordnete. Das Handeln der Regierung muss kontrolliert werden. Er warf der Union eine Gleichsetzung der Linken mit der AfD vor. „Die Linke schützt die Demokratie, die AfD bedroht sie“, sagte Pellmann. „Das weiß auch die Union. Dennoch missbraucht sie die Gremienwahlen für ein partei- und personelles politisches Machtspiel.“

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